Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1990) (88)

Museumsleitung stand wiederum mit zahlreichen Autoren und wissenschaftlichen Institutionen in Kontakt und stellte für Publikationen einschlägiges Informations- und Bildmaterial zur Verfügung. In der Zeit vom 3. Mai bis 28. November befand sich ein kostbares Reliquienglas, ein sog. Rippenbecher, Venedig um 1500, als Leihgabe des Liechtensteini- schen Landesmuseums an der bedeutenden Ausstel- lung «Phoenix aus Sand und Asche - Glas des Mittel- alters» im Rheinischen Landesmuseum in Bonn und anschliessend im Historischen Museum in Basel. Dem Rippenbecher, der nun im Liechtensteinischen Landesmuseum ausgestellt ist, ist nachfolgend ein Beitrag von Hansjörg Frommelt gewidmet (Abb. sie- he dort). Verschiedene sicherheitstechnische Verbesserun- gen wurden bereits durchgeführt bzw. soweit einge- leitet und vorbereitet, dass sie im kommenden Jahr realisiert werden können. PERSONELLES Am 1. September 1988 haben Frau Rita Vogt, Bal- zers, als wissenschaftliche Mitarbeiterin, und Frau Brigitte Haas, Schaan, im Sekretariat des Liechten- steinischen Landesmuseums, die Arbeit aufgenom- men. Frau Rita Vogt betreut vorwiegend die Berei- che Inventarisierung, Karteiwesen und Museumsbe- sucher. Sie ist auch an der allgemeinen Museums- verwaltung beteiligt. Zwei langjährige Mitarbeiterin- nen sind aus dem Kassa- und Aufsichtsdienst ausge- schieden, drei Neueinstellungen wurden vorgenom- men. In der Zeit von Mitte Juli bis Mitte August konnte eine Ferialpraktikantin beschäftigt werden, die in den Bereichen Bibliothek und Fotoarchiv tätig war. DEPOT UND STUDIENSAMMLUNG Nach dem verheerenden Wasserschaden in den De- pots des Landesmuseums vom Juni 1985 wurde die Studiensammlung zusammen mit dem archäologi- schen Fundmaterial in der ehemaligen Spoerry-Fa-brik 
in Triesen untergebracht. Die Verantwortlichen waren sich der Problematik der Situation bewusst. Auf die vorhandenen Gefahrenmomente wurde im- mer wieder hingewiesen und um Schaffung einer gesicherten Unterbringung der Sammlung ersucht. In der Nacht des 29. September 1988 kam es zu einem Brandfall, bei dem nur dank des entschlosse- nen Einsatzes der Feuerwehren, des Museumsper- sonals und der Mitarbeiter der Archäologie die gela- gerten Objekte wie auch das archäologische Fund- material vor dem totalen Verlust gerettet werden konnten. Obwohl nicht direkt vom Feuer betroffen, hat sich die Rauch- und Giftgasentwicklung mit ent- sprechender säurehaltiger Russablagerung verhee- rend auf das gelagerte Material ausgewirkt. Das Museumsgut wurde umgehend in den Werkhof Trie- senberg gebracht. Unverzüglich wurden entspre- chende restauratorische und konservatorische Massnahmen eingeleitet. Diese werden noch einen langen zeitlichen und grossen finanziellen Aufwand bedingen. Die Museumsleitung kann hier nur erneut die auch von Seiten des Stiftungsrates vielfach gefor- derte baldmögliche Realisierung einer gesicherten Depotanlage wiederholen. ANKÄUFE, SCHENKUNGEN, LEIHGABEN Viele Bereiche der Museumssammlungen konnten im Berichtsjahr ausgebaut und durch bedeutende Stücke ergänzt werden, wobei gezielt das Augen- merk der Qualität und weniger der Quantität galt. Beachtenswert sind die Ergänzungen der Graphik- sammlung sowie der volkskundlichen und landes- kundlichen Abteilungen. Mit besonderer Freude konnte die Museumsleitung im Berichtsjahr zahlrei- che Donationen und Leihgaben in die Museums- sammlung aufnehmen. Der Bibliothek des Landesmuseums wurden über 20 Bände von öffentlicher und privater Seite verge- ben. Mit besonderem Dank seien folgende Donationen vermerkt: Gotischer Palmesel, um 1500, ausgestellt im Barocksaal des Landesmuseums; «Rheintalland- schaft», lavierte Bleistiftzeichnung aus der 2. Hälfte 232
	        

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