Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1987) (87)

DER SÜDLICHE FRIEDHOF IN MÜNCHEN Der Friedhof, in dem Josef Rheinberger auf Wunsch seiner Gattin eine gemeinsame Grabstätte erstanden hatte, war 1563 als Pestfriedhof vor den Toren der Stadt angelegt worden.7 Als 1788 durch kurfürstliche «Gnädigste Speziaireskripte» Bestattungen innerhalb der Stadtmauern untersagt wurden, benutzte man den alten Pestfriedhof für allgemeine Beerdigungen, eine Massnahme, der sich die Bevölkerung von Mün- chen allerdings nur sehr widerwillig fügte. 1818 musste der Friedhof erstmals erweitert werden. Bei einer neuen Vergrösserung erhielt die Stätte 1830 nach Plänen Gustav Vorherrs (1778-1847) einen Abschluss mit Arkaden in der Form eines Sarkophags, einem Verwal- tungsgebäude und einem Leichenhaus. Bald reichte auch dieser Umfang nicht mehr aus, und schon 1844 wurde unter Friedrich Gärt- ner (1792-1847), Direktor der Akademie der Bildenden Künste, ein quadratischer neuer Teil nach italienischem Vorbild angelegt, der wiederum von Arkaden umschlossen war. An der Südseite dieser «Neuen Arkaden» lag die von Rheinberger gekaufte Grabstelle in der Sektion 42.8 Als am 31. Dezember 1943 die Beerdigungen in diesem Gottesacker an der Thalkirchnerstrasse eingestellt wurden, zählte man im Alten Teil 13066 Gräber und 95 Grüfte, im Neuen Teil 5022 Gräber und 175 Grüfte. Nach den schweren Beschädigungen, welche der Zweite Weltkrieg durch die Bombardierungen Münchens, vor allem im Jahre 1944, hinterliess, dachte man eine Zeitlang daran, einen Teil des Friedhofs einzuebnen. In den Jahren des Wiederaufbaues wurde jedoch darauf verzichtet und 1954 und 1955 die Anlage neu hergestellt.9 L0
	        

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