Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1987) (87)

die durch den Gebrauch oder durch Umwelteinflüsse gelitten haben, müssen gepflegt werden. Das Programm eines Museums ist durch seine permanenten Ausstel- lungen einigermassen festgelegt. Sie betreffen Grundsätzliches. Son- derausstellungen über aktuelle Probleme, über Brauchtum und Lan- deskunde oder Ausstellungen zu gewissen historischen Daten oder zu bedeutenden Personen bringen neues Leben ins Museum. Seit der Neueröffnung 1972 haben wir etwa 35 Sonderausstellungen gezeigt. Welche der in Ihrem Pflichtenheft enthaltenen Tätigkeiten haben Sie am liebsten ausgeführt? Die Museumsarbeit ist an sich interessant und vielseitig. Wie in jedem anderen Betrieb gibt es auch hier Routinearbeiten administrativer und anderer Art, die zum Tagesablauf gehören. Aber ich kann Ihnen ein paar Tätigkeiten nennen, die darüber hinaus Freude und Befriedigung bringen können. Da sind die Führungen, und ich nenne sie mit Vorbehalt vergnüglich. Ich habe viele Führungen mit Kindern und Erwachsenen verschiedener Herkunft und mit verschiedenster Ausbildung gemacht. Es gibt im Museumspublikum grosse Unterschiede. Man merkt nach der ersten Minute, ob man ankommt oder nicht. Es kommt eben darauf an, ob man interessierte Leute vor sich hat oder solche, die ein Programm absolvieren und froh sind, wenn sie den Museumsbesuch hinter sich haben. Man freut sich immer, wenn man einer Sammlung, sei das nun Gra- phik, Numismatik, kirchliche Kunst oder Volkskunde, wieder ein bedeutendes Stück einverleiben kann. Mehrfach durfte ich erleben, dass solche Sammlungsgegenstände durch Schenkungen oder grosszü- gige Spenden erworben werden konnten. Das ist jedesmal ein «freudi- ges Ereignis» im Museum. Dazu konnten wir immer wieder Leihgaben für unsere Ausstellung entgegennehmen, allen voran solche aus den Fürstlichen Sammlungen, die auch in den Dauerausstellungen einen bedeutenden Schwerpunkt setzen. Freude macht auch das Gestalten einer Ausstellung. Es ist ja nicht gleichgültig, wie die Bilder hängen oder die Objekte liegen. Jede Ausstellung ist an sich eine geschlossene schöpferische Leistung. Und mit der Zeit bekommt man ein Empfinden dafür, ob eine Ausstellung gut gemacht ist oder ob sie «holpert» und das Gefühl für Mass, 432
	        

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