Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1987) (87)

verwunderlich, dass sich diese Stücke besser erhalten haben, als die zwar breiteren, aber wesentlich «schlampiger» gefügten Grundmauern. Diese These würde auch die Tatsache erklären, dass es trotz der in der Zwischenzeit recht ausgedehnten, untersuchten Fläche nicht möglich ist, irgendwelche Aussagen über die grundrissliche Situation zu treffen. Diese Annahmen lassen auch die von Rheinberger gemachten Beob- achtungen von 1933 in einem etwas anderen Licht erscheinen. Rhein- berger gibt eine Mauerstärke von 80 cm an, was annähernd der Breite der nicht zerstörten Fundamente im Areal Nipp entspricht.16 Über die Stratigraphie dieses Befundes existiert leider keine allzu genaue Doku- mentation; Rheinberger gibt lediglich in einer schematisierten Zeich- nung Kenntnis davon.17 Danach waren die Mauerreste auf die Ober- kante einer Lettenschicht gestellt und von einer ca. 2,2 Meter starken Kiesschicht umgeben bzw. überdeckt. Über dem Kies befindet sich Humus bis in ca. 1 Meter Tiefe." Malin datiert nun diese Befunde auf Grund der Schichtabfolge und entsprechend dem römischen Grab, das 220 Meter südlich des «Winkels» gefunden wurde, in das dritte bis vierte Jahrhundert. Die Mauern sind nach seiner Arbeitshypothese erst nach der Zerstörung der weiter nördlich gefundenen Reste erstellt worden.1'' Dabei bleibt jedoch die Tatsache ungeklärt, wieso eine über zwei Meter mächtige Kiesschicht höchstens 40 Meter entfernt in nördli- cher Richtung nicht die geringsten Spuren hinterlassen hat. Sowohl «Im Winkel», wie auch im «Areal Nipp» konnten über der Sand- schicht, die die Versturzfragmente überdeckte, keinerlei Spuren von Kiesstraten bemerkt werden. Andererseits scheint die Kiesschicht, die für die Zerstörung der Mauern verantwortlich gemacht werden muss, gegen Südwesten hin massiv an Mächtigkeit zuzunehmen, und es dürfte nicht allzu vermesssen sein, diese mit dem die Mauern von 1933 überdeckenden Stratum, in Verbindung zu bringen. Daraus ergäbe sich, dass es sich bei letzeren um Fundamentmauern handelt, die aus unbekannten Gründen nicht zerstört worden waren. Nach der Rhein- berger'schen Profilzeichnung wäre es unwahrscheinlich, dass die Mau- ern bei der Ablagerung des Kieses nicht der Zerstörung anheim gefallen wären. Entsprechend den Befunden im «Areal Nipp», die die Eintiefung der Grundmauern in eine sandig-siltige Schicht belegen, könnte hier eine ähnliche Situation angenommen werden. Dies würde die Erhaltung einigermassen erklären und wäre auch durch die von Rheinberger beschriebene Mauerbreite belegt. Dies bedeutete, dass 216
	        

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