Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1987) (87)

einzig möglichen Weg über das Grab durch die Mauerlücke nehmen müsse, weil das Tor für die großen Lastwagen und den Kran zu klein sei. Auf den Einwand, daß die Grabplatte dabei eingedrückt werden könne, wurde erwidert, daß jedenfalls starke Bohlen (Balken) darübergelegt würden. 2. Da ich feststellte, daß die Verschlußfugen des Gruftdeckels zum Teil durch Regen und Witterung ausgewaschen und undicht geworden seien, wurde die Möglichkeit, daß Wasser in die Gruft eindringen könne, ohne weiteres zugegeben (in dem Brief an den Herrn stellvertretenden Mini- sterpräsidenten Dr. Müller wurde es in Abrede gestellt). 3. Eine Einsichtnahme in das Innere der Gruft scheint mir daher dringend geboten, solange das Grab noch zugänglich ist, d.h. der Abfuhrweg noch nicht darüber führt. Ich habe daher einen von den obgenannten Beamten vorgeschlagenen Steinmetzmeister, Hr. Alois Aufleger, . . . vorsichtshalber ersucht, am Dienstag, den 21. Juni früh 9 Uhr den Grabdeckel abheben zu lassen, und werde die Behörde, die Rheinberger-Chorvereinigung und Familie Happ dazu einladen, soferne bis dahin von der fürstl. Regierung oder den Rheinberger'sehen Verwandten kein Verbot bei mir oder dem Bestattungsamt eingetroffen ist. 4. Sollten die Särge erhalten, aber durch Feuchtigkeit usw. gefährdet sein, so ist das Bestattungsamt bereit, sie andernorts würdig aufzubewah- ren, bis die Schuttabfuhr beendet und die dann in Aussicht genommene Absperrungsmauer fertiggestellt oder von Liechtenstein aus eine andere Regelung angeordnet ist.» Am 21. Juni wurde die Gruft geöffnet. Von keiner Seite war ein Verbot eingetroffen. Gleichentags berichtete Georg Hild: «Mein lieber Freund Walter! Ich komme zu tiefst ergriffen von der Öffnung der Gruft. Entgegen der Vertröstungen seitens des Bestattungsamtes ist das Gruftgewölbe seitlich eingestürzt u. die Särge sind unter den eigenen u. von der Nachbargruft nachgerollten Mauertrümmern u. Steinen gänzlich verschüttet. Sehr fraglich ist, ob die Särge unter dieser Last nicht zerdrückt worden sind. Es ist nicht ungefährlich, sie auszugraben. Einen Teil dieser Arbeit will wiederum die Rheinberger-Chorvereinigung übernehmen. Hoffentlich passiert kein Unfall. Das Bestattungsamt würde die Särge (sofern sie erhalten) in eine Ausweichs-Gruft mit anderen Prominenten gleichen 21
	        

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