Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1987) (87)

Steinrollierung bestanden haben. Uber die Funktion des Gebäudes oder Gebäudeteiles lassen sich nur Vermutungen anstellen. Reste von verkohlten Früchten, die sich in der Nordwestecke des südlichen Grabungsabschnittes vermehrt fanden, könnten eine zeitweilige Nut- zung als Lagerraum oder Magazin nahelegen8. Über Details des Aufge- henden, wie Dachkonstruktionen, Fenster- und/oder Türöffnungen lasssen sich auf Grund der Befundlage keine Aussagen machen. Zu einem späteren Zeitpunkt war dann der nördliche Teil der Nordsüd- mauer angebaut worden; eine Interpretation dieses Architekturrestes kann hier nicht vorgenommen werden, da nur eventuelle Grabungen nördlich unseres Grabungsplatzes darüber Aufschluss geben können. Nach diesem Versuch einer Rekonstruktion soll abschliessend kurz auf die relative Abfolge, wie sie sich auf Grund des Befundes zeigt, eingegangen werden. Die vorgefundenen Mauerreste sind ohne tiefe Fundamentierung auf den anstehenden Untergrund gestellt worden; bei diesem dürfte es sich nach der Sedimentzusammensetzung um die Überreste eines Rüfesturzes handeln. Nach Aufgabe der Baulichkeiten scheint das Gebäude eine Zeit lang brach gelegen zu haben, was zur Ablagerung der braunen, humosigen Schicht führte. Das Auftreten von kleinen Kieselsteinen in dieser Schicht weist den in der Nähe liegenden Bächen eine gewisse Rolle bei der Schichtbildung zu. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass sich der Grabungs- platz am nordöstlichen Rande eines sumpfig-moorigen Gebietes befand, das bis in historische Zeiten zwischen dem Dorf Balzers und der Ruine Gutenberg dokumentiert ist. Dieses Brachland ist dann in späterer Zeit wieder von einem Rüfesturz überdeckt worden, was zu einer weiteren Anhebung des Geländeniveaus führte, und sämtliche noch vorhandenen römischen Reste unter sich begrub bzw. verlagerte. 173
	        

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