Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1986) (86)

NR. 16: MAYERLE MAY Mayerle May gehört zu den 1744 aus Sulz vertriebenen Juden, die später Aufnahme in Hohenems fanden."" Dort ist er ab 1751 wohnhaft. Ob er auch in Liechtenstein im Exil war, lässt sich nicht erweisen. NR. 17: MAYER MOOS Mayer Moos wird am 27. April 1747 als «Jud von Nendeln» bezeich- net102, am 12. Juni 1747 als «Hebreer zu Ems».103 Vermutlich handelt es sich um einen Irrtum des Rankweiler Landgerichtsschreibers, da Mayer Moos Hohenemser Schutzjude war. Überdies gehört er nicht zur Sulzer Judenschaft. Gleichwohl ist nicht ganz auszuschliessen, dass er vorübergehend in Nendeln gewohnt hat. ZUSAMMENFASSUNG Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Zahl der aufgenomme- nen Juden sehr viel höher liegt, da auch die Frauen, Kinder, Knechte und Mägde hinzuzuzählen sind. Hervorzuheben bleibt auch, dass die Juden bereits im Januar 1745 in Liechtenstein auftauchen und sich anfangs auf Vaduz konzentrieren. Man kann daraus folgern, dass die Flüchtlinge zunächst geschlossen nach Vaduz kamen, und zwar viel- leicht sogar schon im Dezember 1744, wo ihnen offenbar auch sehr rasch geholfen wurde. Von Vaduz aus begaben sich dann einzelne Familien in andere Gemeinden des Landes. In besonderem Masse korrekturbedürftig bleibt das hier gegebene Bild in der Hinsicht, dass die Geschäftspartner der aus Sulz vertriebenen Juden keineswegs nur in den Vorarlberger Herrschaften sassen. Die schon vor 1744 bestandenen Geschäftsverbindungen mit der liechten- steinischen Bevölkerung dürften beträchtlich zugenommen haben. Als Gäste in Liechtenstein waren die Juden jedoch gehalten, etwaige Streitigkeiten nicht vor dem Landgericht Rankweil, sondern aus- schliesslich vor inländischen Gerichten zu klären, deren Entscheidun- gen überdies sehr viel eher durchsetzbar waren. Auch nach ihrer Übersiedlung nach Hohenems pflegten die Juden diese Geschäftsverbindungen weiter. Anders liesse sich die unter dem 340
	        

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