Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1986) (86)

praktischen Erfahrungen KÜSTERS (1953) in der St. Galler Rhein- ebene, wurden die ersten Windschutzstreifen44 zweistufig mit kanadi- schen Kulturpappeln in der Ober- und Grauerlen in der Unterschicht gepflanzt. Die Pappel wurde vor allem auch aus ökonomischen Gesichtspunkten berücksichtigt, ist doch deren Ernte nach bereits 25—30 Jahren möglich. Bereits früh wurde aber die Gehölzartengarni- tur angereichert und es wurde von den reinen Pappelstreifen abgegan- gen. Pappeln sind wegen ihrer Dürrastigkeit und der Wurzelbrut von landwirtschaftlichen Kreisen zudem nicht gern gesehen. In den jünge- ren Gehölzstreifen finden sich heute rund 30 einheimische Bäume und Sträucher, die in der Rheintalebene standortstypisch sind. Vor allem in den ersten 20 Jahren wurden Pflanzungen dort verwirk- licht, wo sie auch sofort möglich waren. Dadurch sind teilweise Gehölzstaffelungen geschaffen worden, wie sie in einem Bepflanzungs- plan als durchgehendem Konzept unter Abwägung aller Interessen teils nicht empfohlen worden wären. Ebenso wurden teils streng sche- matische Strukturen geschaffen, deren Ursachen u. a. die geeigneten Ansatzpunkte, in der Regel kanalisierte Entwässerungsgräben, darstel- len. Man darf sich allerdings mit einem gewissen Recht auch aus landschaftsästhetischer Sicht durchaus fragen, ob derartige auch optisch als zweckrational erkennbare Anlagen nicht zur heutigen indu- strialisierten Landwirtschaft passen. Ebenfalls in die Anfangszeit der Flurgehölzpflanzungen fallen Fehler, wie sie heute kaum mehr gesche- hen. So weisen einzelne Pflanzungen zu geringe Abstände zu Strassen- und Weganlagen (z.B. entlang der Bendererstrasse zwischen Schaan und Bendern) auf, was zu einer Kette von nachteiligen Auswirkungen führt: Erhöhte Pflegeaufwände ziehen eine unerwünschte Verdichtung der Streifen und damit die Gefahr einer Windblockade am Streifen nach sich. In einigen Fällen sind auch die Baumartengarnituren, in Abhängigkeit vom saisonalen Angebot aus dem landeseigenen Pflanz- garten, zu einseitig gewählt worden (vgl. etwa Bepflanzungen am Binnenkanal oberhalb von Triesen). VERBESSERUNG DER STRUKTURELLEN VIELFALT NOCH NÖTIG Trotz einschlägiger Vorschläge in den Bepflanzungsplänen wurde bis anhin noch zu wenig auf das Pflanzen von Einzelbäumen, Baumgrup- pen, Gebüschgruppen, Kleingehölzen und Rainen Wert gelegt, um den 233
	        

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