Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1986) (86)

5.3.8 LANDSCHAFTSVERÄNDERUNG AN EINEM UNTER- SUCHUNGSBEISPIEL IM RAUM BOFEL-PERIOL (TRIESEN) 5.3.8.1 RAHMENBEDINGUNGEN Zwischen dem Schuttkegel der Schindelholz- und der Badtobelrüfe erstreckt sich südlich von Triesen, hangseits durch einen Laubmisch- wald und talseits durch die Landstrasse Triesen-Balzers abgegrenzt, eine traditionelle, reichhaltige Kulturlandschaft (siehe Abb. 104). Sie ist durch Stufenraine, vielfältige Heckenstrukturen, zahlreiche hoch- stämmige Obstbäume und im oberen Grünlandbereich zusätzlich mit standortseingebundenen Vieh- und Heuställen ausgestattet. Durch das Gebiet führt die Langgasse, eine alte Wegverbindung von Balzers nach Triesen, die seit altersher für den Viehtrieb in den Alpenraum benutzt wird. Angesichts des attraktiven Landschaftsaspektes wurde dieser Raum als Objekt Nr. 2.5 in das Naturschutzinventar 1977 einbezogen und vorgeschlagen, dieses Gebiet in Richtung Süden bis zur Balzner Allmeind als Landschaftsschutzgebiet auszuweisen. Bei den westexpo- nierten Rüfeschutthängen handelt es sich um Standortsbedingungen, die mangels Tiefgründigkeit eine intensivere landwirtschaftliche Nut- zung in Form des Ackerbaues eher ausschliessen. Der ca. 70 ha umfassende Untersuchungsraum ist heute von drei Aussiedlerhöfen eingerahmt. Um den dritten Aussiedlerhof vom Land subventionieren zu können, musste der Förderungsperimeter für land- wirtschaftliche Aussiedlungen neu auf den Untersuchungsbereich aus- gedehnt werden, also auf ein Gebiet, das offensichtlich bei der frühe- ren Abgrenzung mangels Eignung nicht in Betracht gezogen wurde. Auf die Grundsatzproblematik der Ausdehnung der Aussiedlerzone auf naturnahe, periphere Lagen wird in Kap. 6.3.1 eingetreten. 5.3.8.2 LANDSCHAFTSKARTIERUNGEN 1979-1986 UND ERGEBNISSE Im Sinne einer Beweissicherung vor Inbetriebnahme des oben erwähn- ten Aussiedlerhofes wurde das Gebiet im August 1979 terrestrisch auf die Geländegegebenheiten hin kartiert. Insbesondere wurde die Gehölz-Verteilung genau erhoben. Dieser Zustand 1979 wurde mit einem Luftbild des Jahres 1964 verglichen. Im Januar 1986 wurde das Gebiet neuerlich auf die gleichen Kriterien hin wie 1979 kartiert. Für die Beobachtung der Gehölz-Entwicklung stand somit nach der Luft- 209
	        

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