Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1986) (86)

teile, vor allem unterhalb von Ruggell, mit ihrem hohen Totholzanteil von erhöhter ökologischer Bedeutung (vgl. u. a. Aussagen PLANK, 1983, über holzabbauende Pilze). Diese Aussage lässt sich auch aus ornithologischer Sicht bestätigen (hier u. a. Brutvorkommen von Gelb- spötter, Baumfalke, Waldohreule, Goldammer, Kleinspecht, Pirol). Kahlschlagähnliches Vorgehen mit Umwandlungen in Pappelkulturen oder standortswidrige Fichten-Aufforstungen sind bei den gegebenen bedeutsamen Arten-Ressourcen nicht sinnvoll. Ebenso ist eine allein unter dem Gesichtspunkt der forstlichen Wertschöpfung empfohlene bessere Ausnutzung der Waldstandorte, wie sie in früheren Waldwirt- schaftsplänen gefordert wurde, angesichts der erhöhten ökologischen Bedeutung nicht mehr zeitgemäss (vgl. Tab. 15, Übersicht Stand forst- liche Beeinflussung «Auwälder»), Unterhalb von Ruggell steht eine Studie zur Revitalisierung eines Auwald-Abschnittes mit Ausleitung von Binnenkanalwasser zur Dis- kussion. Dieses Vorhaben kann einen wesentlichen Beitrag zur Wie- derbelebung eines Ausschnittes der Rheinauen erbringen. 5.3.4 VERLUSTBILANZ FEUCHTGEBIETE - DARGESTELLT AM BEISPIEL DER RIED WIESEN (FLACHMOORE) IM RHEINTAL 5.3.4.1 CHRONOLOGIE DES VERLUSTES Seit wohl rund 1000 Jahren dienten die Feuchtgebiete des Talraumes als Vieh- und Pferdeweiden, die Streue auch als Futter oder Stallein- streu, dies in Form der einmahdigen Mahd im Spätherbst oder Winter (vgl. etwa FRUEH u. SCHROETER, 1904). Auf der ältesten Darstellung des Fürstentums Liechtenstein, der Heber-Karte 1721 (vgl. Abb. 61), erstrecken sich im Liechtensteiner Talraum fast ausschliesslich Streuewiesen, die auch durch die darin eingetragenen Flurnamen ihre Bestätigung der Nutzungsform finden, so 
z.B. «Schauer Broch und Waidgang Wysen», «Schauer Einmädig Wysen», «das Riedt» als Mehrfachnennung für heutiges Vaduzer-, Eschner-, Gamprinerriet sowie «Maurer Riedt». Der Rhein rinnt noch vollständig frei und umfliesst im Bereiche Liechtenstein alleine 12 Inseln (vgl. auch FISCHER, 1910). Auf der einigermassen massstabsgetreuen Karte des liechtensteini- schen Rheintales von Obristlieutnant Koleffel aus dem Jahre 1756 (vgl. 144
	        

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