Aufgrund der Analyse der Gefährdungsursachen, mit Erfassung der Arten nach systematischen und ökologischen Artengruppen (sog. Gil- den), erweisen sich die Bodenbrüter und die Ansitzjäger auf Insekten als besonders gefährdet. Die wichtigsten Gefährdungsursachen für die Vogelwelt bilden der Schwund der Feuchtgebiete und wasserbauliche Massnahmen, die intensiven Formen der Landwirtschaft mit der Auf- gabe ehemals traditioneller Nutzungsformen. Viele dieser Eingriffe haben mittelbare Auswirkungen, etwa auf die Verringerung des Nah- rungsangebotes (z.B. Grossinsekten). Im weiteren zeigt es sich, dass Langstreckenzieher stärker als Standvögel und Teilzieher bedroht sind. Auffällig ist ein Zusammenbruch vieler Vogelpopulationen in den 1950er und 1960er Jahren. Allein 12 von insgesamt 15 Vogelarten sind in diesem Zeitraum aus Liechtenstein als Brutvogel verschwunden, darunter Steinkauz, Rebhuhn, Eisvogel, Wiedehopf, Raub- und Rot- kopfwürger. 5.3.3 VERLUSTBILANZ AUWALD In den einzelnen naturräumlichen Einheiten Liechtensteins (siehe Tab. 1) ist das Waldvorkommen sehr unterschiedlich. Liechtenstein ist mit insgesamt 5560 ha Wald (im Sinne der Waldordnung inkl. Flurge- hölze und alpiner Strauchgürtel) zu 35% bewaldet (siehe Tab. 13: Anteil der Gesamtfläche und der Waldfläche in den verschiedenen Höhenzonen). Unterhalb der 500-m-Höhenlinie stocken auf einer Fläche von 4970 ha 170 ha «Auwald» und Flurgehölze sowie 470 ha Hochwald, was einem Bewaldungsanteil von 12% entspricht, wobei der schmale Galeriewald Tab. 13: Anteil der Gesamtfläche und der Waldfläche in verschiedenen Höhenzonen Gesamt- Auwald und Alpen- Total Wald in % der fläche Flurgehölze Hochwald buschwald Waldfläche Gesamtfläche Höheinmü.M.
ha % ha % ha % ha % ha
% 0-500 4970
31 170
100 470 10 640
12
4 500-1000 2930 18
1880 40 1880
34
12 1000-1500
2950 19 1750 38
310 15 1850 33
12 1500-2000 4300 27
570 12 610 85
1180 21 7 über 2000 850 5 Total
16000 100 T70 100 4670
100 720
100 5560 100
35 Quelle: Erhebung Landesforstamt (11. 3. 1983) 137