Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1986) (86)

GRAUAMMER (EMBERIZA CALANDRA) Die Grauammer ist ein Charaktervogel der offenen, feuchten Ebenen, welche unterhalb von 600 m Meereshöhe liegen. Sie verlangt ausge- dehntere, baumarme, von Einzelgebüschen aber nicht grösseren Baum- und Strauchfluren durchsetzte Ebenen. Am häufigsten ist sie im Übergangsbereich von Äckern zu Pfeifengras- wiesen (Molinieten) und ähnlichen Feuchtgebietsvegetationen, also in der Regel zu nicht intensiv genutzten Strukturen zu finden. Im medi- terranen Raum ist sie ein ständiger Begleiter der Wegränder und Grabenböschungen und sitzt dort markant häufig auf Leitungsdrähten. Sie lebt von Unkrautsämereien wie von Insekten aller Art. Die Grau- ammer hatte 1979 bei der ersten systematischen Erhebung im Lande noch vier lokale Verbreitungsschwerpunkte (vgl. Abb. 51) im Liechten- steiner Unterland, nämlich im «Ruggeller Riet» sowie im benachbarten «Bangser Zipfel», im «Maurer Riet» sowie im «Eschner und Gampri- ner Bannriet». Mit dem Schwinden der Riedwiesen im «Bannriet» und im «Maurer Riet» ist sie dort 1980 bzw. 1983 verschwunden (vgl. Tab. 12, Brutvorkommen 1985). FELDLERCHE (ALAUDA ARVENS IS) Die Feldlerche bewohnt alle möglichen Arten offener Landschaften, von der Ebene bis hinauf auf die Alpenmatten. Ihr Steigflug und ihr Gesang sind allgemein bekannt. Der Charaktervogel der Kultur- und Natursteppe konnte bisher in Liechtenstein, mit einer Ausnahme im Malbun, nur im Rheintal nachgewiesen werden. Als Bodenbrüter lebt sie in Mähwiesen, Ackerbaugebieten wie auch in trockenem oder feuchtem Riedgelände. Die Bestandesdichte hängt ganz wesentlich von der Art und Intensität der Bewirtschaftung ab. Die Population der Feldlerche in Liechtenstein scheint ob der intensiven Bewirtschaftungs- massnahmen zusammenzubrechen. Waren 1979 noch über 20 Brüten nachgewiesen, so ist seither ein starker Rückgang auf 11 Brüten im Jahre 1985 zu verzeichnen. Ihre Vorkommen sind im Liechtensteiner Oberland bis auf ein nur noch sporadisches Brüten erloschen (vgl. Abb. 52, Brutvorkommen 1979 u. 1985). BRAUNKEHLCHEN (SAX1COLA RUBETRA) Das Braunkehlchen ist ein Charaktervogel der Extensivwiesen. Es bewohnt mit Vorliebe weite und offene Graslandschaften: Mäh- und 120
	        

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