Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1985) (85)

Bestände umfassten hauptsächlich die Bodenfunde vom Borscht, vom Lutzengütle, vom Malanser und von früheren Grabungen auf Guten- berg. Die Keramik war durch das einströmende Wasser teilweise durcheinandergewirbelt und die Beschriftung der Funde durch die Einwirkung der Nässe unleserlich geworden. Stark in Mitleidenschaft gezogen wurden die Eisenfunde, die alle neu restauriert werden müssen. Das Depot der volkskundlichen Sammlung umfasste Hausrat und landwirtschaftliche Geräte aller Art, auch einiges an Möbeln. Im gleichen Depot war auch eine Anzahl von Ölbildern und Photos untergebracht. Die vollständig durchnässten Sammlungsgegenstände wurden in leerstehende Räumlichkeiten der Spoerry-Fabrik in Trie- sen transportiert, wo sofort die ersten Massnahmen zu ihrer Erhaltung getroffen wurden. Die Gegenstände aus Holz wurden einem langsa- men Trocknungsprozess unterworfen. Es galt vor allem, die Schim- melbildung zu bekämpfen. Die Bilder wurden einem Restaurator zur weiteren Behandlung übergeben, so weit sie noch erhalten werden konnten. Es wurde alles in die Wege geleitet, um auch die urgeschicht- lichen Sammlungen, die zum grössten Teil aus der archäologischen Forschung in Liechtenstein stammten, zu erhalten. Die Bodenfunde sind inzwischen von der Archäologin Eva Helferich lokalisiert und, abgesehen von den verlorenen Stücken, neu geordnet worden. Um eine fortschreitende Zerstörung durch Korro- sion zu vermeiden, wurden die Eisenfunde vakuumverpackt. Ihre Restaurierung wird längere Zeit in Anspruch nehmen. Die Folgen des Unglücks werden uns noch jahrelang beschäftigen. Das Landesmuseum ist seit seinem Bestehen mit seinen Kulturgü- tern dauernd auf Wanderschaft von einem unzulänglichen Depot ins andere. Ihre Unterbringung in den Fabrikräumen in Triesen ist eine Übergangslösung, zumal auch dort in Bezug auf Sicherheit Wünsche offen bleiben. Aus der verheerenden Wasserkatastrophe und all den übrigen negativen Erfahrungen ist die Lehre zu ziehen, dass nur eine grosszügige Lösung, ein dem Zweck angepasster Bau oder Umbau, der in absehbarer Zeit zur Verfügung stehen sollte, aus der Misere helfen kann. 315
	        

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