Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1985) (85)

LAURENZ FEGER (1816-1886) Ein Kaplan als Sagensammler (Vermittler der Volkserzählung «Drei Ratschläge», AaTh 910 B) von Eduard Hengartner, Zürich Alois Lütolf (1824 - 1879)' hat in seiner Sagensammlung (Luzern 1865)2 gewissenhaft hinter jeder Volkserzählung den Namen des jeweiligen Vermittlers notiert. Sein weitgreifender Plan, den Sagen- schatz der Innerschweiz3 zu heben, konnte nicht von einem einzelnen Feldforscher realisiert werden, sondern verlangte die Mitarbeit von Gewährspersonen.4 Laurenz Feger, Kaplan in Gurtnellen (Kanton Uri), schickte dem Herausgeber Lütolf über 20 Beiträge nach Luzern. Im einzig erhaltenen Brief aus dieser Korrespondenz (datiert 20. Jener 1864)5 beschreibt Kaplan Feger eine allgemeingültige Erfahrung beim Aufspüren von mündlichen Erzählungen. 1 Vom Verfasser erscheint demnächst ein Aufsatz über Alois Lütolf. In: Rudolf Schenda (Hg.). Sagenerzähler und Sagensammler der Schweiz. Studien zur Produktion volkstümlicher Geschichte und Geschichten vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Bern: Paul Haupt 1987. 2 Alois Lütolf: Sagen, Bräuche und Legenden aus den fünf Orten Lucern, Uri, Schwyz, Unterwaiden und Zug. Luzern: Franz Josef Schiffmann 1865. Vl+597 S. Nachdruck Hildesheim: Georg Olms 1976. 3 Gemeint ist die katholische Einheit und historische Zusammengehörigkeit der vier Waldstätte und Zug. 4 Zur damals üblichen Beiträger-Technik vgl. Rudolf Schenda: Mären von Deut- schen Sagen. Bemerkungen zur Produktion von «Volkserzählungen» zwischen 1850 und 1870. In: Geschichte und Gesellschaft. Zeitschrift für Historische Sozialwissenschaft. 9 (1983), S. 26 -48. 5 Feger an Lütolf, Brief vom 20. Jener 1864. Zentralbibliothek Luzern: Briefnachlass Lütolf. 217
	        

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