Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1984) (84)

auch regen Anteil an der Erforschung der Vor- und Frühgeschichte des Landes Liechtenstein. Als Mitbegründer des Historischen Vereins für das Fürstentum und als Vorstandsmitglied desselben erwarb er sich durch sein stetes Engagement bei der Bergung und Ausforschung von Bodenfunden grosse Verdienste. Es ist keineswegs übertrieben, ihn als Pionier der liechtensteinischen Archäologie zu bezeichnen. Schon im Jahre 1904 erkannte er die geschichtliche Bedeutung des Schellenberg. So schrieb er damals in einer historischen Betrachtung: «Als eine unberührte Insel ragt der Schellenberg mit seinem hügeligen Vorlande heraus und verdient für prähistorische Forschungen besondere Auf- merksamkeit.» Erst dreissig Jahre später wurden seine Erwartungen durch Ausgrabungen bestätigt. Mehrere Jahre bekleidete Rheinber- ger im Vorstand des Vereines das Amt eines Konservators. Viele erste Grabungsversuche sind aufgrund seiner Anregung hin, oft unter seiner eigenen Mitwirkung, durchgeführt worden, so z.B. 1927 auf den Maurer Wiesen in Schaanwald." 1930 fand er oberhalb der Kirche von Balzers ausgebrannte Knochensplitter und gab damit den Anstoss zu umfassenden Grabungen in diesem Gebiet, welche Skelettgräber und eine vorgeschichtliche Siedlungsstätte zutage för- derten.12 Hervorzuheben sind auch Rheinbergers Grabungen auf dem von ihm erworbenen Boden um die Burg Gutenberg, durch die im Jahre 1933 bedeutende figürliche Bronzefunde sowie Keramikreste der jungsteinzeitlichen «Rössener Kultun> geborgen werden konn- ten.13 Dank seiner Initiative wurde die archäologische Erforschung des Geländes um Gutenberg eingeleitet. Wesentliche fachliche Anre- gungen während der Ausgrabungen auf dem Borscht in Schellenberg zwischen 1935 und 1936 waren von ihm ausgegangen. Als sensationell muss auch der von Egon Rheinberger 1908 gemachte Fund einer gravierten Metallschlüssel14 aus dem 13. Jhdt. betrachtet werden, welche bei Grabungen im Burghof von Gutenberg entdeckt wurde. Egon Rheinbergers Interessen bewegten sich aber nicht nur im 11 JBL, Bd. 28, S. 157 und JBL, Bd. 29, S. 147. 12 JBL, Bd. 30, S. 79 ff. und JBL, Bd. 32, S. 15. 13 JBL, Bd. 33, S. 27 ff. 14 Egon Rheinberger, Fund eines Waschbeckens von Bronze. JBL. Bd. 8, S. 171 und Poeschel. S. 70. 138
	        

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