Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1984) (84)

Eignung für dieses Projekt verstanden werden. Die Gründe hierfür lagen zweifellos woanders. Wie sehr seine Fähigkeiten damals gewürdigt wurden, entnehmen wir einem Brief des Grafen Wilczek vom 1. 1.1905 an den Künstler: «Lieber Herr Rheinberger! Sie wissen, dass ich wenig Künstler so sehr schätze und wert halte wie Sie. Keiner wie Sie hat die Fähigkeit, das was er ersonnen auch selbst auszufüh- ren, ohne sich auf andere bei dieser Arbeit, sei sie in Holz, Stein, Eisen e.c.t. stützen zu müssen, da sind Sie, wie gesagt, allen über. Das begreife ich, dass der Fürst bei der Restaurierung des Schlosses Vaduz um den Bau zu führen, auch einen Architekten nahm, und ich selbst nannte ihm Gstrein aus Bozen. Diese Anregung zum Bau wurde ja im grossen und ganzen von uns allen, daher auch von Ihnen durchdacht und wohl überlegt, sodass Gstreins Aufgabe eine sehr geistig untergeordnete bezeichnet werden kann. Nachdem ich genau weiss, dass der regierende Fürst sowie sein Bruder genau so wie ich über Ihre Fähigkeiten denken, kann ich Sie versichern, dass in der in Aussicht genommenen Arbeitsteilung absolut keine Zurücksetzung ihrer so geschätzten Person nur im mindesten die Rede sein kann und der Fürst im Gegenteil sich der Hoffnung hingibt, dass Sie mit der richtigen Liebe zur Sache und als obiektiv denkender Beirat die besten Anregungen zur Ausgestaltung des schönen und für Vaduz noch patriotischen Werkes zu geben in der Lage sein werden. Übrigens werde ich das Vergnügen haben, etwa um den 17. Januar mit Fürst Franz in Vaduz einzutreffen und über die im Frühjahr beginnenden weiteren Arbeiten Rücksprache nehmen zu können. Ihr ergebener Wilczek.»4 Als Mitglied der von Fürst Johannes II. eingesetzten Kommission zur Restaurierung der Burg, welcher Univ. Doz. Hofrat Franz Ritter von Wieser als geistiger Leiter vorstand, machte Rheinberger sich vor allem durch die Ausgrabungen der beiden Burgrondelle verdienstvoll, indem er wertvolle Kacheln von ca. 30 Öfen zutage förderte.5 Diese Kacheln wurden auf höheres Geheiss hin nach Wien gesandt, um 4 AF Rh 5 Egon Rheinberger, Bericht über die Schuttaushebung aus dem nördlichen Rondell der Burg Vaduz, veröffentlicht in JBL, Bd. 77, S. 77 ff. Siehe auch Rudolf Schnyder: Die Keramikfunde von Schloss Vaduz, JBL, Bd. 77. S. 29 ff. 135
	        

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