Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1983) (83)

aufgrund mehrerer Objekte festzustellen sind, die auf dem einen oder andern Handelsweg in unsere Gegend getragen wurden. Zudem ist es unseres Wissens der westlichste Fundpunkt, an dem eine Münze dieses Typs nachgewiesen werden kann. Ostkeltische Münzen anderer Prägung sind vereinzelt auch in Süddeutschland gefunden worden. DIE ÜBRIGEN FUNDE Vor allem auf der Hügelkuppe und fast ausschliesslich im Bereich der glazialen Sedimentmulden kam es vor, dass sich weitere prähisto- rische Funde erhalten hatten (Abb. 11). Vor allem handelt es sich dabei um Topfscherben und einige vereinzelte Glasfragmente. Die kammstrichverzierte Graphittonkeramik konzentriert sich auf der Kuppe (aus dem Axialschnitt zu Beginn der Grabung im Bereich der Gräber 1 - 5, aus der Grabfüllung der Gräber 4, 8 und 10) und in der Mulde am Nordwestabhang des Hügels. Aufgrund der verschie- denartigen Wanddicke und Durchmesser müssen es ehemals mehrere Gefässe gewesen sein (mindestens vier), die in Bruch gegangen sind (Abb. 12). Mittel- bis spätlatenezeitlich ist die Graphittonkeramik im Bereich nördlich der Alpen verbreitet und man nimmt an, das sie aus im Raum Passau gewonnener Graphittonerde gefertigt wurde und im Zusammenhang mit dem Handel ihre Verbreitung gefunden hat (Kappel 1969). Auffällig bei der Verbreitung ist eine Konzentration im Alpenrheintal, wobei diese Tongefässgattung auch im Fürstentum Liechtenstein an mehreren Stellen nachgewiesen werden kann (in Balzers allein schon im Burghof von Gutenberg, in der Wanne, auf dem Runden Büchel und in den Arealen Foser/Kaufmann/Strasse Mälsner Dorf). Die anderen Scherben vom Runden Büchel gehören zu diversen Gefässen unterschiedlicher Form (Abb. 13) und fanden sich an mehreren Stellen. Ein Tonfragment mit Rutennegativabdrücken («Hüttenlehm») stammt ebenfalls von der Kuppe (Abb. 14, 6). Auch die Fragmente von zwei Glasarmringen, einem einfachen von D-förmigem Querschnitt aus rötlichviolettem Glas (Haevernik 1960, Typ 1; Innendurchmesser 8 cm) und einem grünlichtransparen- ten Stückchen mit schmaler gelber Pastenhinterlegung (Haevernik 1960, Typ 6a; Innendurchmesser ca. 8 cm), stammen wieder von der Kuppe (Abb. 14, 1) und vom Nordwestabhang (Abb. 14, 2). Etwa 5 cm über dem rechten Oberschenkel im frühmittelalterlichen Frauen- 23
	        

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