Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1983) (83)

hinter dem warmen Ofen. Auch der Föhn machte ihm kreislaufmässig zu schaffen, so dass die Ärzte einen Wohnungswechsel nach Rottweil, wo ein besseres Klima und kein Föhn herrschte, guthiessen. Im September 1909 erfolgte der Umzug. Die Tochter Marianne Kirsner hatte für eine geräumige Fünfzimmerwohnung gesorgt. Aber der Abschied von der liechtensteinischen Bergwelt ist den beiden alten Leuten sehr schwer gefallen und eine Freude an der neuen Wohnung und Umgebung kam nie ganz auf; Heimweh bedrückte beide und Krankheiten aller Art befielen sie. Zuletzt übernahm eine Diakonissin die Pflege. Gegen Ende seines Lebens hyperreligiös geworden, beendete Hinger seine letzte Lebenszeit in Ruhe und Andachtsübun- gen. Am 1. Weihnachtsfeiertag 1912 von einem Frühschoppen heimkehrend, stürzte er auf vereister Strasse unter dem schwarzen Tor in Rottweil und verstarb an Ort und Stelle an einer Gehirnerschütte- rung in seinem 89. Lebensjahr.76 In der Nr. 295 der «Schwarzwälder Bürgerzeitung» vom 27. Dezember 1912 erschien folgender Artikel über den ältesten Mann der Stadt Rottweil: Hiesiges Rottweil, 26. Dez. Der unerwartet rasche Hingang des ältesten Mannes unserer Stadt, des Herrn Oberlehrer a. D. Anton Hinger, der ein Alter von 90 Jahren erreichte, wird von Allen, die denselben kennen gelernt, tief bedauert werden. Sein ehrwürdiges Äussere, die angenehme Art, mit . welcher der für sein Alter noch rüstige Mann aus dem reichen Schatz seines Wissens und seiner Erfahrungen zu erzählen wusste, machten ihn zum liebenswürdigen Gesellschafter. Mit Begeisterung pries er das Fürstentum Liechtenstein und dessen Hauptstadt Vaduz, in welcher er viele Jahre seinem Berufe lebte, in hohen Ehren stand und auch seitens des Fürsten mit Auszeichnungen bedacht wurde. 76 Wie Anmerkung 10 S. 12 ff 193
	        

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