Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1983) (83)

5.8. NATURKUNDLICHES FORSCHEN, FÖRDERUNG VON OBSTBAU UND LANDWIRTSCHAFT Über das frühe und nachhaltige Interesse für die Natur sowie die daraus entspringende Neigung zu allen Gebieten des Obstbaues berichten die Familienaufschriebe ausführlich: «Schon während seiner Lehrtätigkeit in Hohenzollern übernahm er, teilweise zur Aufbesserung seines bescheidenen Gehaltes, die Pflege landwirtschaft- licher Saatschulen und die Besorgung öffentlicher Baumschulen.»68 Diese lebenslange Neigung hat ihn auch in den langen Jahren in Liechtenstein für diese Gebiete und darüberhinaus für Boden- und Witterungsforschung tätig werden lassen. Häufig und konzentriert arbeitete er in seiner Versuchsstube, baute Apparate, analysierte Böden, machte Versuche mit Torf und Mutterboden, mit basischen und neutralen Erden sowie toten Lehmböden. Immer erklärte er, dass ausschliesslich Beobachtungen und Experimente Voraussetzungen für naturwissenschaftliche Erkenntnisse sein könnten. Auf diesen Grund- lagen standen seine umfassenden Kenntnisse in Geologie und Botanik. Sein Wissen war wirklichkeitsbezogen. Er konnte den Bauern, Winzern, Gärtnern und Obstbauern Ratschläge geben für richtige Düngung, Veredelung und Pflanzenschutz. Er befasste sich auch mit dem Brennen von Schnaps und der Destillation von Heilkräutern zur Herstellung von Likör und Medikamenten im Lande. Im Jahre 1885 gründete er den landwirtschaftlichen Verein. Eine Krönung seiner diesbezüglichen Bemühungen war die grosse, dreitägige Obstausstel- lung, bei der Liechtenstein mit den besten Obstsorten auffiel. Mit der Universität Innsbruck arbeitete er zusammen zur Erforschung des Föhns und trug bei zur Erklärung des Unterschiedes von Rheinföhn und Brennerföhn, sowie deren Einfluss auf die Blüten von Reben, Obst und Beeren.69 Er selbst berichtet im Gedenkbuch z.T. recht ausführlich über diese Seite seiner Tätigkeit: «Einen wesentlichen Impuls erhielt ich dazu von einem Obstbaumlehrgang des Pomologen Dr. Edmund Lucas in Reutlingen im Oktober 1860; das Regierungsamt hatte die 68 Wie Anmerkung 10 S. 8 69 Wie Anmerkung 10 S. 10 f 186
	        

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