Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1983) (83)

freund» von Schmitz, daneben weitere Zeitschriften z.T. aus Bayern und Österreich. Bis 1861 wurden diese Fachblätter aus Landesmitteln bezahlt; mit Amtsantritt des Landesverwesers Menzinger hörte dies auf, denn er erklärte: «Wenn Lehrer lesen wollen, sollen sie es selbst bezahlen!» Danach sorgte Hinger für Lesestoffe der Lehrer auf deren eigene Kosten. 5.6. ORGANIST UND FÖRDERER DER MUSIK Neigung und Eignung zur Musik hatte einst die Berufswahl des vierzehnjährigen Bauernbuben mitbestimmt. In seinem ganzen langen Leben nahmen Pflege, Ausübung und Freude an der Musik einen grossen Raum ein. So bereitwillig und erfolgreich, wie er in seiner hohenzollerischen Heimat die Musik in Schule und Kirche ausgeübt und gefördert hatte, so übernahm er auch bei seinem Dienstantritt in Vaduz den Organistendienst als selbstverständlichen Teil seiner beruflichen Aufgaben. Schon im Nachsommer 1858 gelang es ihm, dass die in den dreissiger Jahren mit 10 Registern und Pedalen von dem Orgelbauer Sakki aus Graubünden für 700 fl erbaute Orgel durch einen heimatlichen Landsmann, den Orgelbauer Joseph Klingler aus Stetten bei Haigerloch, wesentlich verbessert werden konnte. Auf dieser Orgel hatte auch Joseph Rheinberger als Knabe gespielt vor seinem Angang auf das Konservatorium in München. Im Jahre 1873 wurde diese Orgel in die Schweiz für 400 fl verkauft und ein leistungsfähigeres Instrument beschafft. Bei ihrer Einweihung präludierte der inzwi- schen zum Professor und Hofkapellmeister aufgerückte Rheinberger, während der Kirchenchor unter Hingers Leitung die D-dur Messe des heimischen Komponisten aufführte. Auch bei späteren Ferienaufent- halten in der Heimat spielte der Münchner Professor und königliche Hofrat auf der Orgel im Gottesdienst. Neben dem Musikunterricht in der Elementarschule, und zeitwei- lig an der Landesschule erteilte er laufend Privatstunden im Klavier- spiel und bereitete Lehreraspiranten in musikalischen Fächern für ihre Aufnahmeprüfungen vor, so 1858 bis 1861 vier ausgesuchte Zöglinge in Gesang und im Klavier- und Orgelspiel. Auch in den Jahren 1871 und 1872 unterrichtete er die Aspiranten Lampert und Feger in den Musikfächern für den Eintritt in das Lehrerseminar 182
	        

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