Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1982) (82)

sehe Sammlung in München zu. Ebenso blieben meine Erkundigun- gen bei der Kulturverwaltung der Stadt St. Pölten und beim Kulturre- ferat der Stadt Sigmaringen ohne positives Ergebnis. Das gesamte vorliegende Material war aber ausreichend, um einen einigermassen vollständigen Lebenslauf Moriz Menzingers zu erstel- len. BIOGRAPHISCHE ZUSAMMENFASSUNG Moriz Menzinger kam als einjähriges Kind im Jahre 1833 mit seinen Eltern nach Vaduz. Er war am 15. Juli 1832 in Karansebes in Ungarn geboren, wo sein Vater Johann Michael Menzinger zu dieser Zeit als Auditor beim Wallachisch-Illyrischen Grenzregiment diente. Am 22. März 1833 wurde Johann Michael Menzinger vom Fürsten Johann I. von Liechtenstein zum Landvogt in Vaduz ernannt. Er war mit den Verhältnissen in Liechtenstein wohlvertraut, denn er war in Vaduz geboren und aufgewachsen, wo auch schon sein Vater Franz Xaver Menzinger das Amt des Landvogtes in den Jahren 1788 bis 1808 ausgeübt hatte. Mit dem Namen Menzinger ist somit ein Stück der liechtensteinischen Landesgeschichte eng verbunden. Franz Xaver Menzinger4 war mit Maria Theresia von Stubenrauch verheiratet, der Tochter eines kaiserlichen Reichshofagenten. Er wird als gerecht, kenntnisvoll und konziliant geschildert. In seine Amtszeit fallen die Franzosenkriege, die unserem Lande ein Übermass an Leiden brachten. Durch Plünderungen, Kontributionen und militäri- sche Aktionen, sowohl von Seiten der Franzosen, als auch von Seiten der Kaiserlichen, waren die wirtschaftlichen Grundlagen zusammen- gebrochen. Dennoch wusste der Landvogt Franz Xaver Menzinger durch sein grosses Verhandlungsgeschick, den Besetzern manche Konzessionen abzuringen und so das Los der Bevölkerung zu mildern. Von ihm wird auch berichtet, dass er aus Süddeutschland die ersten Saatkartoffeln nach Liechtenstein einführte, eine Tat, deren Bedeu- tung man nicht hoch genug einschätzen kann. Sein Sohn Johann Michael Menzinger5 war mit Luise Schreiber, der Tochter eines österreichischen Militärarztes, verheiratet und hatte 4 M. Menzinger, JBL 13, S. 34 ff. Malin, JBL 53, S. 45 ff. Vogt, S. 133/134. 5 M. Menzinger, JBL 13, S. 135 ff. R. Quaderer, JBL 69, S. 104. Vogt, S. 134/135. 13
	        

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