Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1981) (81)

Die anthropologischen Befunde Sämtliche 91 menschlichen Individuen sind von eingeschultem Ausgrabungspersonal freigelegt worden. Dort, wo maschinell ausge- hobene Sondierschnitte Gräber angeschnitten haben, ist anschliessend der Aushub systematisch abgesucht worden. Alle Individuen sind vom Anthropologen zur Bearbeitung in situ feinpräpariert worden. Im Felde wurden Knochen- und Zahnappelle sowie ein Grabprotokoll erstellt. Soweit als möglich sind anthropolo- gische Informationen bereits in situ festgehalten worden. Dies gilt so- wohl für die metrischen wie auch für die morphologischen Merkma- le. Weiter sind erste pathologische Diagnosen ebenfalls im Felde ge- stellt worden. Vor der Hebung der Bestattungen durch den Anthro- pologen sind alle Alters- und Geschlechtsbestimmungen vorgenom- men worden. Ein solches Vorgehen ermöglicht nicht nur ein rationelles Arbei- ten und erleichtert den Grabungsverlauf; in unserem Falle, wo ein stark gestörtes Gräberfeld vorlag, war es nur so möglich, genügend Informationen für eine sinnvolle anthropologische Auswertung zu sammeln. Die ohnehin weitgehend unvollständigen Bestattungen zer- fielen oftmals beim Heben gerade dort, wo für den Anthropologen wichtige Merkmale liegen, z. B. im Bereiche des Hirn- und Gesichts- schädels sowie an den gelenknahen Enden der Langknochen. Anschliessend sind im Labor alle Schädel gewaschen, geklebt und neu bearbeitet worden. Zudem sind die pathologischen Befunde nach der Reinigung einer erneuten Begutachtung unterzogen worden. Alle Schädel- und Gesichtsmasse sind nach R. Martin (1914) er- mittelt worden. Um den Überblick über die Verteilung der Grössen und Proportionen zu erleichtern, wurden sie auf die Kategorien ver- teilt, wie sie R. Martin (1914) im wesentlichen vorschlug (zum Teil leicht abgeändert nach E. Hug (Hug 1940; vgl. Etter 1982 a). Die morphologischen Merkmale sind nach J. Brunner (1972) eingeteilt. Wegen der oftmals geringen Grabtiefen sind viele der Schädel ge- stört oder fragmentiert. Gesichtsskelette waren nur in einzelnen Fäl- len in situ zu beobachten oder im Labor zu rekonstruieren. 45
	        

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