Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1981) (81)

1. Vorwort Im Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechten- stein, Band 76, konnte vom Autor bereits eine Verlustbilanz der Feucht- gebiete in Liechtenstein aufgrund der Auswertung von alten und neuen Landkarten und dem Vergleich von Daten der einheimischen Tier- und Pflanzenwelt veröffentlicht werden. Auch in der Sammlung und Aus- wertung der liechtensteinischen Flurnamen mit Bezug zur freilebenden Tierwelt (Broggi, 1974) und zu den wildwachsenden Pflanzen (Broggi, 1980) finden sich verschiedene direkte und indirekte Hinweise auf nicht mehr Bestehendes, so als Beispiel das «Krottaloch» in Triesen, wo heute längst keines mehr ist. Insbesonders im Liechtensteiner Talraum sind die einst extensiv bewirtschafteten Riedflächen in den vergangenen 50 Jahren drastisch vermindert worden. Ein Blick auf jede Landkarte, nur ein Bruchteil der jeweils bekannten Flurnamen enthaltend, zeigt ebenfalls den Wandel der Natur- und Kulturlandschaft, der in der Regel auf einen Verlust an Vielfalt hinausläuft. Die unmittelbare Anregung jetzt liechtensteinische Flur- und Orts- namen der Rheintalebene mit Feuchtgebietsrelevanz zu sammeln, zu überprüfen und bezüglich des Landschaftswandels der Rheintalebene zu deuten, verdanke ich der Arbeit Hammer's (1973), der die einschlä- gigen Orts- und Flurnamen des unteren St. Galler Rheintals untersuchte. Obwohl ein liechtensteinisches Namensbuch mit einer möglichst voll- ständigen Sammlung und Interpretation der Orts- und Flurnamen erst begonnen wurde (vgl. Stricker, 1981), müsste es bereits das reiche Flur- namenmaterial von Ospelt (1911 und 1920) erlauben die Aspekte der ehemaligen rheintalischen Natur- und Kulturlandschaft in Liechtenstein aus der Sicht der Flur- und Ortsnamen aufzuhellen. Eine zusätzliche Auswertung von Kartenwerken und weiteren Quellen lässt die einschlä- gige Flur- und Ortsnamenkartei noch anwachsen. So konnten an die 500 Flur- und Ortsnamen mit naturgeschichtlichem Bezug zu Feucht- gebieten* erfasst werden, womit zwar noch bei weitem keine Vollstän- digkeit erreicht wurde, aber eine gute Übersicht über den Landschafts- * Unter dem Begriff «Feuchtgebiete» fasst man Landschaftsteile zusammen, die über reichlich Wasser verfügen, so Riede, Moore, Gewässer. 157
	        

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