Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1981) (81)

Das Gräberfeld Der Felsaufstoss, dessen zweithöchste Erhebung der Runde Büchel ist, besteht aus Kalkstein (Bündnerschiefer). Mit seiner meist dünn- plattigen Struktur hat er im Osten, entsprechend dem Plattenverlauf, einen eher sanften Anstieg und bricht im Westen jäh ab. Wegen des unterschiedlich verwitterungsresistenten Felsmaterials ist der Anstieg einerseits terrassiert; andererseits hat auch der Gletscherschliff seichte Mulden hinterlassen. Bei genügender Tiefe sind diese Mulden mit gelblichem, lehmig bis sandig-kiesigem Grundmoränenmaterial ange- füllt, das hier während der letzten Eiszeit deponiert worden ist. Über den ganzen Hügel hinweg lag eine 10-50 cm dicke Humusschicht, die feine Keramik- und Glasscherben aus der Periode zwischen Latene- zeit und 20. Jahrhundert beinhaltete (Abb. 2). Der heutige Humus wurde vor allem vom 18. Jahrhundert an auf den Hügel gebracht. Aufgrund der Verwitterungsunterschiede an der Felsoberfläche sind wir der Überzeugung, dass vor der weinbaulichen Nutzung, der Runde Büchel ständig und intensiv der Oberflächenverwitterung ausgesetzt war, so dass nur die mit glazialem Sediment angefüllten Mulden allenfalls eine dünne Humusschicht aufwiesen, der grössere Teil aber als mehr oder weniger nackter Fels freilag. Der durch seine exponierte Lage der oft rasch wechselnden Witterung ausgesetzte Felsbuckel wies zum Beispiel auf seiner Kuppe unter der neuzeitlichen Humusdecke eine ca. 20 cm dicke aber völlig abgewitterte Gesteinsschicht auf, die mit der Schaufel abgetragen werden konnte. Nur im Bereich des Sattels gegen das heutige Missionshaus hin sowie am Hangfuss kann damals mit einer gegen den Hang hin auslaufenden Humusdecke gerechnet werden. Damit stellte uns die Grabung vor besondere Probleme, denn eine historisch oder gar prähistorisch gewachsene Schichtabfolge war nicht oder dann nur in den Mulden zu erwarten. Zudem wurde uns bald klar, dass letzte Erkenntnisse über bauliche Nutzungen nur noch durch Bearbeitungsspuren auf der Felsoberfläche gewonnen werden konnten. Daher entschlossen wir uns, den Runden Büchel grossflächig von seiner neuzeitlichen Humusdecke zu befreien und den anstehenden Fels nach sorgfältiger Reinigung eingehend auf Bearbeitungsspuren 19
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.