Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1980) (80)

abgesetzt werde und dass man sich vorher der Kriegshäupter versichere, damit, wenn er sich weigere, er solches nicht zum Schaden Euerer Maje- stät tun könne und damit er nicht Verdacht schöpfe, unterdessen die Art und das Vorgehen vom Hofe gegen ihn nicht verändert werden solle und er wie zuvor behandelt werden möge. Meines Erachtens muss man gegen diese Absetzung keine Bedenken haben, weil er sie durch seinen Ungehorsam und seine Respektlosigkeit wohl verschuldet hat und Euere Majestät, dessen Haus, Länder und Religion in Gefahr und Schaden gebracht hat aus Laune und Abneigung gegen Bayern. Es ist besser, dass er schuldigerweise leide als dass andere unschuldigerweise leiden und in Gefahr bleiben. Es kann Euerer Majestät auch nicht schaden, denn was verlieren Sie dadurch, was hat er getan, weil er die Heeresmacht kommandiert. Mir gebührt zwar nicht, seine Verdienste zu schmälern noch seine Fehler zu übertreiben, und es ist auch nicht meine Absicht, sondern allein, die- selben Euerer Majestät vorzustellen und sie gegeneinander zu bedenken. Der Generalissimus hat ein Heer auf neue Art zu Euerer Majesät Besten auf den Fuss gebracht, dadurch aber die Kur- und Reichsfürsten höch- lich beleidigt und Euer Majestät Person und Haus im Reich verhasst gemacht mit seinen Ausfällen und Beschwerden gegen die Reichs- abschiede und Privilegien der Kur- und Reichsfürsten, was auch auf andere Weise hätte geschehen können. Dänemark hat er teilweise ein- genommen, davon hat aber Euere Majestät nichts erlangt, sondern die Soldaten haben es nur ausgeplündert. Das Treffen bei Tessa hat er glücklich vollendet, darauf aber ist der Mansfeld und Weimar an die 80 Meilen in Euer Majestät Länder eingerückt, und er hat den Bethlen nicht geschlagen, obwohl er demselben vielfältig überlegen gewesen ist, und ihm daher bei den Türken Ansehen gemacht, dagegen das deutsche Militär bei den Türken und Ungarn in Misskredit gebracht, das Heer konsumieren lassen, in die Länder gelegt und sie verderbt. Die Militärmacht hat er zum zweiten Male zum Besten Euerer Majestät aufgestellt, doch mit Verderbung der Länder, den Schweden vor Nürn- berg, wie man sagt, nicht angegriffen, als dieser schwach und er seiner mächtig gewesen ist, die Schlacht, in welcher der König von Schweden geblieben ist, glücklich geendet, die Länder aber wieder mit Einquar- tierungen ausgezehrt; den vergangenen Sommer, wie man sagt, den Feind in Schlesien, da er es gekonnt hätte, nicht geschlagen, des Grafen 102
	        

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.