Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1980) (80)

Durch die Annahme der Demission und die Art des Abschiedes schwer getroffen, zog sich Gundacker auf seine Güter Krumau und Wolfersdorf zurück, und daraus ist auch zu erklären, dass er keinerlei Verbindung mit dem Feldherrn Wallenstein, dem mächtigsten Manne dieser Zeit, aufgenommen hat, obwohl er sich stets für alle Fragen des Krieges interessierte und mit ihm darin übereingestimmt hätte, dass ein Verständigungsfriede allein dem unseligen Wüten ein Ende bereiten könne. 1632 richtete er ein Schreiben an den Kaiser, «ich möchte mich bei Ihrer Majestät gefährlichen Zuständen in Ergebenheit und gehorsamst zum Dienst anmelden» — der treue Patriot bietet in der Not seine Hilfe an! Im folgenden Jahre wurde er in Gnaden rehabilitiert, was wir auch daraus erkennen können, dass der Kaiser im Dezember seine Güter Krumau und Ostra zum Fürstentum Liechtenstein erhob, das allerdings nicht souverän, sondern ein Teil der habsburgischen Erblande gewesen ist. Gegen Jahresende nahm er seinen Aufenthalt wieder am Wiener Hofe. Als der Kaiser 1636 Wien verlassen hatte, um auf dem Reichstag in Regensburg die Wahl seines Sohnes als Nachfolger zu erwirken, wurde Fürst Gundacker dazu ausersehen, als Vorsitzender einer provi- sorischen Regierung die Staatsgeschäfte zu übernehmen, und als die Schweden 1646 unter Torstenson an die Donau und bis in die Nähe von Wien vorrückten, verliess der Kaiser wieder Wien, stellte ein Rats- kollegium zusammen und gab ihm genaue Instruktionen. Den Fürsten Gundacker ernannte er zum Direktor dieses Gremiums, also zum Vor- sitzenden der in Wien zurückgelassenen Regierung. Unter den Gutachten Gundackers ist zu erwähnen, dass er 1642 zwei solche einreichte, eines über die Möglichkeit des Friedensschlusses und ein anderes über die Reform des Heeres. 84
	        

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