Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1980) (80)

Zu den Wandmalereien im alten Balzner Pfarrhaus Im Jahrbuch des Historischen Vereins 1975 beschrieb der leitende Architekt Hans Rheinberger die Renovation des Balzner Pfarrhauses; dabei konnten auch zwei Wandmalereien freigelegt werden, die an- scheinend ein Heimweh-Churer dort anbrachte, so gut er es eben ver- mochte. Diese laden dazu ein, den Liechtensteinern, die sich heute noch mit der rätischen Kapitale verbunden fühlen wie einst durch die «Deutsche Strasse», hier näheres über den bischöflichen Hof und das ebenfalls abgebildete Kloster Churwalden bekannt zu machen. Vom Mittenberg stösst ein imposanter Felsrücken in das heutige Stadtgebiet bis unter die Martinskirche vor. Vieles, was darauf gebaut und getätigt wurde, ist überliefert — noch mehr liegt verborgen und vergessen. Eine Siedlung um 500 v. Chr. wird einstweilen erst durch spärliche Funde belegt. Den römischen Eroberern drängte sich 15 vor Chr. das steil emporragende Dreieck geradezu als strategischer Bauplatz auf. Be- sonders in unseren Siebzigerjahren wurden tatsächlich Mauerzüge ent- deckt, die ein römisches Kastell in der Ausdehnung des heutigen Hof- areals als gewiss erkennen lassen. Eine bürgerliche Niederlassung befand sich, wie ergrabene Funda- mente und Fundstücke beweisen, links der Plessur im heutigen Welsch- dörfli, und zwar bereits 2500 Jahre früher. Ur-Chur liegt eine längere Zeitspanne vor Christus zurück als wir heute vom Beginn unserer Zeit- rechnung entfernt sind ! (G. Thürer). Chur gehört zu den ältesten Diözesen nördlich der Alpen. Mit der Christianisierung wurde auch das Gebiet des heutigen Fürstentums Liechtenstein samt der vorarlbergischen Nachbarschaft dem Oberhirten von Chur anvertraut. Im Jahr 451 wird der Bischof Asinio namentlich erwähnt. Seine Kathedrale ist unter dem Fussboden der heutigen Dom- kirche festgestellt worden, die Altarplatte und ein Reliquiar sind uns erhalten geblieben. Im 8./9. Jahrhundert hatte die einheimische Familie der Viktoriden die bedeutendste Macht des «Präses» und auch das höchste Kirchenamt inne; Bischof Tello vereinigte sogar beides in Personalunion. Vermutlich 275
	        

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