Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1980) (80)

lang unentdeckt bleiben und der Schaden offenbart sich erst bei der Holzernte. Von Wurzelfäulen sind vor allem kränkelnde und physio- logisch geschwächte Bäume bedroht, besonders wenn sie ausserhalb ihres natürlichen Areals an ungeeigneten Standorten aufgeforstet wur- den. Dann gelingt es nämlich den Bäumen nicht, die eindringenden Pilzhyphen durch die rasche Bildung von Abschlussgeweben zu isolie- ren. In der Förderung einer standortgerechten Holzartenzusammen- setzung liegt bereits eine wichtige Massnahme gegen das Auftreten von Wurzelfäulen. Da die meisten Wurzelfäuleerreger auch zu saprophyti- scher Lebensweise befähigt sind und jahrelang in Strünken und abge- storbenen Stämmen persistieren, wäre in gewissen Fällen an eine Rodung der Stöcke und das Entfernen von Totholz zu denken. Neuerdings wird durch den Einsatz antagonistischer Pilzarten gleichsam eine biologische Bekämpfung vor allem von Hetero- basidion annosum versucht (vgl. GREIG 1976, LANIER et al. 1976). Wertvolle Kenntnisse über Schutzmassnahmen des stehenden und verbauten Holzes sind bei CARTWRIGHT & FINDLAY (1958), RYPACEK (1966), BUTIN & ZYCHA (1973), BAVENDAMM (1974), ZYCHA et al. (1976) und LANIER et al. (1976) zusammen- gefasst. 4. Zur chorologischen Stellung der Holzpilz-Flora Liechtensteins Schon einleitend wurde auf die naturräumliche Vielfalt Liechten- steins und seine besondere biogeographische Lage im Alpenraum hin- gewiesen. Aus ihr resultiert ein buntes Vegetationsmosaik, das seinen Bogen von den Auenwaldresten und Moorwiesen der Rheintalebene bis zu südexponierten Kalk-Trockenrasen, wärmeliebenden Linden- mischwäldern und schliesslich zu feuchten Bergwäldern, alpinen Mat- ten und vegetationsfeindlichen Felsgraten spannt. Der Florenreichtum des Landes ist, bezogen auf die Landesfläche, aussergewöhnlich hoch (SEITTER 1977). Es soll nun in der Folge versucht werden, die Ergebnisse der eige- nen Untersuchungen über Pilze an Holz in Liechtenstein im Lichte der Standortsvielfalt zu diskutieren. Dabei ist es allerdings notwendig, 240 (106)
	        

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