Der Schwefelporling zählt zu den aktivsten Baumzerstörern. Er er- regt im Kernholz der befallenen Bäume eine rasch fortschreitende Braunfäule, die meist zu Windbruch führt. Die in jungem Zustand ge- niessbaren, zitronengelben Fruchtkörper erscheinen noch jahrelang am Totholz. In Liechtenstein wie auch in vielen anderen Alpenregionen lassen sich zwei Arealschwerpunkte des Schwefelporlings unterscheiden: Zum einen der planar-colline bis submontane Bereich, wo bevorzugt Weiden, Eichen und Obstbäume (Birnen, Steinobst, Äpfel) befallen werden, zum anderen der subalpine Nadelwald, wo vor allem die Lärche dem Schwe- felporling zum Opfer fällt (Abb. 9). Nicht selten begegnet man diesem auffälligen Pilz auch in Parkanlagen, wo er dann zu Ast- und Stamm- abbrüchen führen kann und zu einer Gefahr für Passanten wird. Bäume an öffentlichen Plätzen, die Fruchtkörper des Schwefelporlings auf- weisen, sollten daher unbedingt entfernt werden. Lenzites betulina (FR.) FR. — Birkentramete Fundort: Grenzgebiet bei Bangs, Vlbg., Unterriet, 429 m (G
1): Quercus- Strunk, HS 1979-09-29, Li 144. Saprophyt an Laubholzstrünken, ganz selten auch an Nadelholz. Aktiver Weissfäuleerreger. In Liechtenstein in den Auen- und Laub- mischwäldern zu erwarten. Osmoporus odoratus (FR.) SING. — Fencheltramete Fundorte: (Jeweils an Strünken
von Picea abies): Vaduz, Verbau Bannholz, 680 m (E 14), MFB 1979-09-16, Li 18. — Schaan, Tschagail, 590 m (E 12), WZ 1979-10-14, Li 60. — Schaan, Neugrüt-Wald, 600 m (E 11), WZ 1979-10-14, Li 62. — Triesen, Unter dem Magrüelstein, 500 m (E 22), MFB + SP 1979-11-17. — Schaan, Ställa-Forst Rüfe, 540 m (E 11), MFB + SP 1979-11-17. — Schaan, Auenwald N Rheinbrücke, 445 m (B 12), WZ 1979-12-09, Li 168. — Schellen- berg, Haldenmäder, 435 m (F 5), MFB + SP + WZ 1980-03-01. — Balzers, Ell- horn-Grat, 600 m (B 25): MFB + SP + WZ 1980-03-01. — Eschner Berg bei Ruggell, 480 m (E 5), EW 1980-03-/, Li 307. — Steg, Saminatal, 1320 m (H 18), JPP + SP + RW + WZ 1980-09-27. — Vaduz, Profatschengwald, 1220 m (F 15), MFB + SP 1980-09-28. — Gamprin, Lutzengüetlekopf, 590 m (E 6), MFB + RW + SP 1980-09-28. — Schaan, Forst, 520 m (E 11), EW 1980-09-/, Li 446. Häufiger Saprophyt an Fichtenstrünken, selten an anderen Nadel- holzarten; Braunfäuleerreger. Innerhalb des Fichtenareals aber auch in anthropogen begründeten Fichtenforsten weit verbreitet (Abb. 9). 192 (58)