Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1980) (80)

machte den Eindruck eines nicht zu Ende geführten Vorhabens oder eines nur flüchtig ausgeführten Planes (Abb. 4, Planbeilage 2). Alle diese baulichen Massnahmen datieren aus der Zeit der Erbau- ung der gegenwärtigen Kapelle; denn die Steinsetzungen berücksichtigen die aufgehenden Mauern des Schiffes. Untersuchungen im Mauerwerk der Kapelle Das aufgehende Mauerwerk der Nordwestseite (Eingangspartie), der Südwestseite und auch der Chorabschluss wurde eindeutig in einem Arbeitsvorgang ausgeführt (Abb. 2, 3, Planbeilage 4, 5, 7). Die Mauern sind durchwegs mit gebrochenen, ortnahen, in Lehm verlegten Steinen errichtet. Die Mauerstärke schwankt zwischen 65 cm (Eingangsfront) und 55 cm. Die lünettenartigen Fenster gehen zeitlich mit den geschil- derten Mauerzügen zusammen, ebenso die Lichtquelle über dem Ein- gang und jene an der Nordostseite des Haupteinganges. Das gleiche gilt für die Türe in der abgeschrägten Südwestwand des Chörleins. Kompli- zierter aber gestalteten sich die Verhältnisse in der Nordostwand der Kapelle. Schiff und Chor des Erstbaues (St. Georg I) Die Nordostwand der gegenwärtigen Kapelle vermochte zur Bau- geschichte von St. Georg in Schellenberg Einzelheiten auszusagen. Schon in den ersten Tagen der Grabungsarbeiten bemerkten wir im Kapellen- inneren, 3.80 m nordwestlich der Ostecke des Schiffes, an der Nordostwand eine deutliche vertikale Baufuge, die 60 cm weiter gegen Nordwesten eine zweite parallel laufende Fuge erhielt. Die restliche, 4.05 m messende Mauer (Innenmass) bis hin zur Nordecke des beste- henden Schiffes, erwies sich als zum oben geschilderten neueren Bestand der Kapelle gehörend. Obwohl wir es an der Nordostwand mit zwei Mauerteilen aus verschiedenen Bauphasen zu tun hatten, waren dennoch beide Mauern aus Bruchsteinen errichtet, die man in Lehm verlegt und mit Mörtel verputzt hatte. Natürlich war auch zusammengelesenes Steinmaterial verarbeitet. Die beiden erwähnten parallelen Mauerfugen zeichneten die Nordecke des Schiffes eines Vorgängerbaues nach. Die südöstliche, 3.80 m (Innenmass) lange Mauerscheibe in der bestehenden 22
	        

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