Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1980) (80)

Das Klimadiagramm von Schaan unter weiterer Berücksichtigung der Niederschlagsmengen von Vaduz und Triesenberg (vgl. Abb. 2, Tab. 1) grenzt die besonders niederschlagsarme Spätwinter-(Februar-März) und Herbstzeit (Oktober-November) gegenüber dem ausgesprochen regen- reichen Sommer ab. Allein in den Monaten Juni, Juli und August fallen in Schaan fast 39'% der Jahresniederschlagsmenge, in Vaduz sogar mehr als 42%, in Triesenberg mehr als 39%. Die Durchschnittstemperaturen der Luft reichten in den Sommermonaten nicht über 20° C, im Winter dafür kaum unter 0° C, die Temperaturextreme liegen zwischen + 33 und —17,5° C (Schaan, Werte für 1979). Uber das Klima der höheren Hanglagen und des Alpgebietes liegen keine Messungen vor. Mit ELLENBERG (1978) lässt sich dieses Gebiet dem oreal- bis subalpin-randalpischen Klimatypus zuordnen, der als Schlussgesellschaft den subalpinen Fichtenwald begünstigt. Geringe Durchschnittstemperaturen der Luft und mehr als 2000 mm Nieder- schlag/Jahr kennzeichnen das Gebirgsklima Liechtensteins. 2.4. Vegetation Da im Rahmen der vorliegenden Arbeit nur Wälder und andere Standorte, an denen Bäume und Sträucher vorkommen bzw. Holz anzu- treffen ist, von Bedeutung sind, soll sich die folgende kurze Ubersicht auf die wichtigsten Waldtypen konzentrieren. Da das heutige Bild der Vegetation durch die jahrtausendelange Aktivität des Menschen in die- sem Gebiet nicht oder nur andeutungsweise den natürlichen Verhältnis- sen entspricht, sei eine kurze Einführung zur nacheiszeitlichen Wald- geschichte vorangestellt. 2. 4. 1. Nacheiszeitliche Waldgeschichte Eine übersichtliche Darstellung der spät- und postglazialen Ent- wicklung des Waldes im gesamten Alpenraum gibt KRAL (1979). Nach dem Rückgang der würmeiszeitlichen Vergletscherung, die im mittleren Alpenrheintal zu einer rund 1000 m mächtigen Eisdecke ge- führt hatte und deren Ende am Nordrand der Alpen in die Ältere Dryas- zeit (ca. 10.500 bis 10.000 v. Chr.) verlegt wird (KRAL 1. c), drangen in die weitgehend baumlosen Pioniersteppen des Alpenvorlandes und von dort allmählich in die Alpentäler baumförmige Kiefern- und Birken- arten vor, die sich alsbald zu Waldbeständen zusammenschlössen. Ver- 148 
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