Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1908) (8)

- 88 — im folgenden Jahre an den Veit Jakob Tänzl, Pfleger zu Aibling, der sie auslöste, abtreten müssen. Wohl zum Zwecke der Uebernahme solcher Besitzungen hatte sich Wolsgang im Februar 1511 vou seiuen Brüdern das noch rückständige väterliche nnd mütterliche Erbteil von 2500 fl. aus- zahle!? lassen. , Im Jahre 1519 nahmen Wolfgang und fein Bruder Haus, sowie Truchseß Wilhelm v. Waldburg und Herzog Wilhelm v. Baiern an dem Kriege teil, den der schwäbische Bund gegen den Herzog Ulrich v. Württemberg führte und durch deu dieser Her- zog seiner Regierung entsetzt wurde. Wolsgang erweiterte im Jahre 1524 seinen Besitz, indem er das Schloß Liechtenberg und die baierische Hofmarch Scheurmg (am Lech, südlich von Augsburg) pfandweise von den Herzogen an sich brachte, die erst 1578 seine Nachkommen gegen die Psandsumme zurückgeben mußte». Wolfgang muß die Absicht gehabt haben, sich bleibend in Baiern niederzulassen und darum dort größeren Besitz zu er- werben. Auffallend muß es uns jedenfalls sein, daß er eine ihm damals dargebotene günstige Gelegenheit, die ganze Kißlegg'sche Herrschaft in seine Hand zu bekommen, nicht benützen wollte. Nachdem nümlich zn Hüfingen Marqnard Sigmund wie zuvor dessen Bruder Johann Marquard v. Schellenberg kinderlos ge- storben war, ererbte laut seinem Testamente seine Mütter Veronika geborne v- Freiberg seinen halben Teil von Kißlegg. Demselben Testamente entsprechend bot Veronika diesen Besitz um 21,000 fl. im Jahre 1524 dem Wolfgang v. Schellenberg an. Doch dieser schlug den Kauf aus. Veronika trat nuu ihre Hälfte vou Kißlegg ihrem Bruder Friedrich v. Freiberg für 20,000 fl. ab. So wurden die v. Freiberg Herreu von Kißlegg neben denen v- Schelleuberg. Wvlfgang erwarb sich dagegeu um das Jahr 1524 vou Haus Schecken die Hofmarch Märhof en, deren Lage ich uicht ermitteln konnte, die. er aber schon nach 12 Jahren an Hans Lauchinger veräußerte. Aus dem Jahre 1536 liegt ein Bruchstück vou dem Testa- ment des Wolsgaug vor, dessen Inhalt ist: 3. Vermacht er zn denen 26 Pfund Pfennig jührlichen Gel- des, welche seiue seligen Vorfahren schon für eine wöchentliche
	        

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