Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1979) (79)

Zwei Exemplare (Taf. XIII, 15 — 16 u. Taf. XXII, 2—3), auch Spatel genannt, zeigen nicht den üblichen leicht gewölbten Querschnitt, sondern sie sind wie kleine Beilchen vierkantig zugeschliffen. Ein Ge- genstück wurde in Arbon-BIeiche12 gefunden. Beim Nadelfragment ist sowohl die Spitze, als auch der obere Teil, direkt von der Öse weg, abgebrochen. Die untere Rundung des Nadel- öhrs im Knochen ist aber noch deutlich erkennbar. Der Querschnitt der Nadel ist 
rund (0 an der obersten und dicksten Stelle 6,5 mm) und die Oberfläche glänzend poliert. Nadeln mit Öse sind bronzezeitlich be- kannt. Frühbronzezeitlich hat es «3 Nähnadeln mit Öse»13 auf Cre- staulta und eine auf dem Padnal,14 und auch im Fundmaterial vom Nordrondell Schloss Vaduz15 fand sich eine solche Nadel. Beide Zahnanhänger (Bärenzahn und Pferdezahn) vom Sägaweiher zeigen eine beidseitig angefangene Durchbohrung. Zahnanhänger sind allgemein im Neolithikum bekannt, können vereinzelt aber noch in der Frühbronzezeit auftauchen. Ein Unikum ist wohl ein leicht viereckig zugeschliffenes Knochen- rädchen mit einer Durchbohrung in der Mitte. Auf dem Padnal16 fand sich ein ähnliches Stück, allerdings mit zwei Durchbohrungen. Vom Lutzengüetle gibt es ebenfalls noch ein Knochenrädchen mit zwei Durchbohrungen (Inv.Nr. 43.602). Es stammt aus der tiefsten Schicht der Lutzengüetle-Kultur und stimmt somit mit dem «Knopf» vom Pad- nal chronologisch sicher nicht überein. So kann man wohl annehmen, dass solche Knochenrädchen kein datierendes Merkmal sind, sondern fortwährend als Schmuck auf Kleidern oder als Anhänger von Hals- ketten getragen wurden. Was die als «andere Werkzeuge» bezeichneten Stücke betrifft, so befindet sich darunter ein 11,3 cm Röhrenknochen. (Taf. XIII, 17 und Taf. XXII, 6), welcher etwa in der Mitte absichtlich gespalten wurde, denn die dadurch entstandenen Bruchkanten wurden nachpoliert. Der 12 Fischer, Taf. 9, 7. 13 Burkart, S. 19. 14 Rageth, JbSGU 1979, S. 66. 15 Bill, JBL 1977, S. 21. 16 Rageth, JbSGU 1978, S. 52 und Abb. 54, 3, Abb. 55. 71
	        

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