Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1979) (79)

Frankreich Nach der endgültigen Niederlage Napoleons bei Waterloo im Jahre 1815 kehrten die Schweizer Söldner in die Heimat zurück oder traten in niederländische Dienste. Schon 1816 schloss Graubünden mit anderen Kantonen eine Militärkapitulation mit König Ludwig XVIII. von Frankreich ab. In der Totentafel finden wir die Namen der beiden Liechten- steiner, die 1818 in diesen Diensten ihr Leben gelassen haben. Kirchenstaat Napoleon hatte den Kirchenstaat besetzt und zum «Königreich Rom» umfunktioniert, er wurde aber 1815 im Wiener Kongress wiederhergestellt. 1832 wurde in Graubünden das erste päpstliche Fremden- regiment unter Franz Simeon von Salis-Zizers aufgestellt, das aber schon 1837 vertragswidrig wieder aufgehoben wurde. 1837 folgte ein zweites Regiment, und sicher haben Liechtensteiner in beiden Ein- heiten gedient. Darauf lässt die grosse Zahl von elf Opfern schliessen, in einer Zeit, in der es nur lokale Aufstände und keinen Krieg gab. Herr Pfarrer Tschugmell hat ermittelt, dass bis 1870 allein aus Triesen zwölf Mann im Dienste des Kirchenstaates gewesen sind. Auch nach dem Verbote der Reisläuferei zogen weiter Söldner nach Rom, und sie gaben an, dass sie dort ein Gewerbe betreiben wollen! Etwa ab 1820 setzten in Italien Einigungsbestrebungen ein (das«Risorgimento»), die im Revolutionsjahre 1848 grossen Auftrieb im ganzen Volke erhielten. Die fremden Soldaten waren fortan als Besatzungstruppen geradezu verhasst. 1860 wurde der Kirchenstaat auf Rom und Umgebung, das «Patrimonium Petri» beschränkt und 1870 ganz aufgehoben. Der Dienst in der Schweizer Garde war weiter möglich, weil sie «nicht ein eigentlicher Truppenkörper, eher vielmehr eine unifor- mierte Dienerschaft» sei. 31
	        

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