Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1979) (79)

so wollte ich die Gipsmühl nebst Wohnung für den Mühlknecht usw. hergeben, den Gipshandel umtreiben und ausführliche Rechnung geben und den Gewinnst hälftig teilen. Der Zweyte aber wäre ich wollte von jedem Fass, das ich mahlen und verschleissen werde, gn. Herrschaft ein Gewisses bezahlen. Der Dritte: Wenn keine von den beiden Eingang finden sollte, so erbiete ich mich anmit gnädigster Herrschaft überhaupt für die Gips- steinbrüche Wasserfluss-Zins usw. 60 bis 70 Gulden zu be- zahlen.» Das Fürstl. Oberamt nimmt in dem am 21. August 1801 ergangenen Bericht zu den einzelnen Punkten Stellung und gibt am Schlüsse die Bestimmungen des mit Joh. Rheinberger abzuschliessenden Kontraktes bekannt, und zwar wie folgt: «Es hat nemlich gnädigste Herrschaft eine eigene Gipsmühl wollen erbauen lassen. Weil aber der Joh. Rheinberger eine solche Mühl schon hergstellt hat, so ist auf gemachte Vorstellung die höchste Resolution dahin eingelassen, dass man dem Rheinberger gleich- wohl gestatten solle, die Gipsmühl in herrschaftlichem Namen um- zutreiben, wenn er von jedem Fass 12 oder 15 kr. Recognition be- zahle. In Gemässheit dessen ist dann ihm (Rheinberger) die Umtreibung der Gipsmühl überlassen worden. Dagegen verspricht er von jedem Fass, so er -verschleissen wird 12 oder 15 xr zu bezahlen und sich über jedes Quantum jedesmal ge- treulich auszuweisen. Soviel es aber die Aufkündigung anbelangt, so wurde eine halbjährige Frist festgesetzt, nach deren Umfluss jedem Theil freistehen solle, von diesem Kontrakte abzugehen. Zu Urkund dessen haben sich beide Theile eigenhändig unter- schrieben» . In der Folge schien der Gipsbetrieb angelaufen zu sein. Es stellten sich aber bereits schon im Jahre 1803 neue Schwierigkeiten wegen des in Höchst erhobenen Zolles ein, indem man diesen gleich von 2 auf 12 xr pro Fass erhöhte. Das Oberamt wurde daraufhin zweimal beim Kreisamt von Bregenz vorstellig, jedoch ohne Gehör zu finden. Im Jahre 1805 kamen noch andere Unzukömmlichkeiten dazu. Es herrschte infolge der letzten Kriege Geldmangel. Erhielt man früher einen Erlös von 7 Gulden pro Fass, dann waren es zuletzt noch 6 Gulden, so dass Rheinberger, 184
	        

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