Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1978) (78)

Weissweide (Salix alba) Die Weissweide ist die grösste der vielen einheimischen Weidenarten und ebenso wie die Schwarzpappel nur in den Auen vertreten. Die Weissweide wird im St. Galler Rheintal (vgl. Bosshard, 1978), im Wal- gau (vgl. «Felba» als Flurname in Bürs, Vogt, 1977) und Liechtenstein einheitlich «Felbe» genannt. Das Wort wird nach dem Schweizer Idioti- kon mit fahv, blond, blassgelb in Verbindung gebracht. • bei den Felben, Schaan (früher bi da drei wissa felba, gemäss Ospelt, 1911) • der Felbensatz, Gamprin Weiden (Salix spec) Die Gattung der Weiden (Salix) kommt in Liechtenstein mit 21 Ar- ten, vom krautartigen Gebilde bis zum hohen Baum, vor. Bei der Deu- tung der diesbezüglichen Ortsnamen muss jedoch nicht nur das Gehölz alleine flurnamengebend sein, so dass eine eindeutige Entscheidung oft gar nicht möglich ist. In Betracht fallen zusätzlich: a) das ahd. weida, mhd. weide, also der Ort, wo das Tier Futter sucht. b) das mhd. wit, wide, wid, das in verschiedenen Dialekten «wehd» ge- sprochen wird und Flechtreis, ein Strang gedrehter Ruten, bedeutet. c) ahd. vitu, wittu, mhd. wid, kann allgemein Holz, Baum oder Wald bedeuten und soll aus dem keltischen vitu stammen, schliesslich d) ist das Wort widamo, mhd. Widum, Widern zu beachten. Es bezeich- nete ursprünglich die Mitgift an die Frau. Seit Karl dem Grossen wurde, gemäss Brandstetter (1902), verordnet, dass für jede Kirche ein Hof im Land und Gebäulichkeiten zum Unterhalt des Priesters auszuscheiden sei. Dieser Hof hiess Widum der Kirche resp. des Pfarrers. In den liechtensteinischen Flurnamen dürften die Holzart, aber auch die Viehweide und das Widum (z.B. in Eschen) in Betracht kommen. • Widau, Ruggell • in den Wieden, Eschen, gemäss Ospelt (1920) = salix • Wiedenbrunnen, Eschen » Wiedenbüchel, Gamprin • im Wiedacker, Schellenberg 225
	        

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