Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1978) (78)

Buche (Fagus silvatica) Die Buche nimmt in den natürlichen Waldgesellschaften Liechten- steins einen über 500 Höhenmeter breiten Gürtel ein, wo sie einst die die vorherrschende Holzart bildete. Sie ist heute noch die bedeutendste Laubholzart unserer Breiten. Es überrascht deshalb, dass sie mit nur sechs festgestellten Flurnamen direkt in Verbindung gebracht werden kann. Der nördlichste Flurname «Buchenstein» liegt mitten im Ried, an der Hoheitsgrenze von Ruggell zu Schellenberg. Dort ist die Buche zwar nicht standortsgemäss zu erwarten. Die höchste Buchenbezeich- nung ist ob dem Alpzinken auf Gafadura, bei 1400 Meter, zu finden, wo sie durchaus noch bestandesbildend auftreten kann. Heute findet sich an dieser Stelle ein Fichten-Reinbestand, der nach einem grossflächigen Kahlschlag angepflanzt wurde. Dort, wo heute noch die schönsten natürlichen Buchenreinbestände vorkommen, nämlich im Vaduzer Schlosswald, scheint keine Bezeichnung vorzuliegen. • am Buchenstein, Ruggell, Schellenberg • beim Buchwald, Mauren • im unterm Buchwäldle, Planken • bei der Buche, Planken, Gafadura • bei der Buche, Triesenberg • bei der Ruhbuche, Balzers (rueba = ruhen) Esche (Fraxinus excelsior) Die ahd. «ask», mhd. «Esche» und rr. «Fraissa» ist nicht immer als Esche zu deuten. Vor allem konkurriert noch das ahd. «ezisc», mhd. «ezzisc, ezesch», was in der Dreifelderwirtschaft das eingezäunte, vom Weidrecht ausgeschlossene Saatfeld einer Dorfgemeinde bedeutet. Aus diesem «Ezesch» ist nach Brandsetter (1902) ebenfalls das Wort «Esch» entstanden. Demgemäss stehen sich «Esch», dasjenige Land, das in der Drei- felderwirtschaft die Saat trägt und «Ägerta», der Brachacker, gegen- über. Ob Saatfeld oder Baum ist selbst am jeweiligen Standort nicht ohne weiteres zu entscheiden. Die ursprünglich von Fraxinus abgeleite- 217
	        

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