Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1978) (78)

Das Wappen Rupert Bodmans auf einem 1694 geprägten Taler. Auf der Vorderseite die hl. Hildegard. — Durchmesser: 44 mm Im Jahre 1707 wurde Fürstabt Rupert sogar zum höchsten Amte am Kaiserhofe berufen, zum Präsidenten des Reichshofrates, der die höchste Gerichts- und Lehensbehörde für alle reichsunmittelbaren Ge- biete gewesen ist. Der Widerstand der protestantischen Reichsstände machte es ihm aber schliesslich unmöglich, sein Amt in der Praxis aus- zuüben, und 1713 trat er davon zurück. Wie sehr die Übertragung der Aufgaben eines kaiserlichen Kom- missars in unserem Lande auf das persönliche Ansehen und Vertrauen am Kaiserhofe zurückzuführen ist, können wir daraus erkennen, dass Herzog Karl Leopold von Lothringen, Gubernator der oberösterreichi- schen Lande in Innsbruck, dem Kaiser den Bischof von Konstanz für diese Funktion vorgeschlagen hatte, die Wahl der Majestät aber auf den Fürstabt von Kempten fiel. Es wäre falsch, nur ein strahlendes Bild seines Wirkens zu zeichnen. Es gab wirtschaftliche Streitigkeiten mit der benachbarten Reichsstadt Kempten, und durch seine unbedingte Anhängerschaft gegenüber dem Hause Habsburg wurde sein Stiftsgebiet in die Wirren des Spanischen Erbfolgekrieges einbezogen. Gegen Ende seiner Regierungszeit gab es sogar ein Komplott einiger jüngerer Stiftsherren gegen ihn. Die Rebellen wandten sich hinter sei- nem Rücken direkt an den Papst mit dem Vorwurfe, ihr Abt vernach- lässige die Klosterzucht, worauf eine strenge Visitation angeordnet 187
	        

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