— 130 — 118. Feldkirch1 1375 Mai 3. Graf Rudolf von Montfort2 Herr zu Feldkirch schenkt dem Kom- tur und Konvent des Johanniterhauses zu Feldkirch zum eigenen See- lenheil und zu dem seiner Eltern, Geschwister und Vorfahren, nach guter Überlegung und nach gutem Rat «vnser frund vnd erben»3 die Kirche samt Kirchensatz zu Thüringen'1 im Walgau. Wird sie von dem Haus zu Feldkirch durch Versetzen oder Verkaufen entfremdet, dann soll sie wieder an Rudolf und an «vnser erben und nahkomen» zurückfallen. Original im Hauptstaatsarchiv München Kloster Weingarten Fasz. 1. — Pergament 25,6 cm lang X 39,6, Plica 5 cm. Initiale über 7 Zeilen, in der ersten Zeile vereinzelt verlängerte Schrift. — Siegel des Grafen hängt an Pergament- streifen, der in der Plica über drei eingeschnittene Stege läuft, rund, 3,4 cm, rot in graugelber Wachspfanne, im rankenverzierten Siegelfeld nach re. schief- gestellter Spitzovalschild mit beschädigtem undeutlichen Wappenschild (Tier? Keine Montforterfahne), darüber Helm, flatternde Helmdecken und Mitra. Um- schrift: + S'. RVDOLFI. COMITIS . DE . MOTEFORTI.
- Auf der Rückseite des Siegels in Mitte der Wachspfanne rundes Siegel, 1,8 cm, dunkelgrün, in Sechs- pass Spitzovalschild und Montforterfahne. Rückseite: «Der erst gäbbrief vmb die kylchen ze
Türingen» (15. Jahrh.); «Donation Graf Ruedolfen zu Montforth gegen dem Hospital S.-Joannis zu Veldkirch des kirchensatz zu Thüringen sambt allen darzue gehörigen Zehenden vnd Rechten, doch mit der Condition das selbige von besagtem Hospital nimmer mehr Veralienirt werden solle . de dat. Veldkirch den Ersten Donnerstag im Mayen
1375» (17. Jahrh.); «ad Lit. D N. 2Anno
1375» (17. Jahrh.); «Osterr.
Extr.» (Bleistift, modern), «3740» (rot, modern). 1 Feldkirch, Vorarlberg. 2 Rudolf, der letzte Graf von Montfort-Feldkirch f 1390. 3 Gemeint sind hier die Neffen Hartmann und Heinrich von Werden- berg von Sargans zu Vaduz. 4 Thüringen, Walgau, Vorarlberg.