Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1977) (77)

Bereich; sie reicht aber recht konzentriert ins Alpenrheintal hinein (Kappel 1969, 161/162, Beilage 2). Hier ist auch die Fibel mit Bügel- knoten vom Typ Almgren 65 (Beck 1960, Abb. S. 42, oben) aus der Nähe des Schlosses, von der Schlosswiese ca. 50 m unter der Abzwei- gung zum Abstiegquartier, zu nennen. Gewandschliessen dieser Art sind aus den wichtigen späten Oppida nordalpin bekannt, dürften aber itali- schen Ursprungs sein und müssen wohl in die Zeit kurz vor der römi- schen Okkupation datiert werden (Krämer 1960, Fig. 5,6; Fischer 1966, 307 ff; Menke 1968, 31). Zusammen mit der bemalten Scherbe und der Graphittonkeramik mag sie für diese Periode die Begehung des Schloss- areals belegen. Die kulturelle Bindung dieser Gegend dürfte aber den- noch dem alpinen Raum gegolten haben, was vielleicht auch durch das leider verschollene Helmfragment erhärtet wird, tragen doch auch die vielbestaunte Kriegerfigur, der «Mars» vom Gutenberg bei Balzers, und drei seiner kleineren Kollegen einen solchen Kopfschutz (Hild und von Merhart 1933, Tf. VII und Tf. IX, a, d + f) sowie die beiden Figürchen von Sargans SG Vild, von denen nur noch eines existiert (Keller 1864, 71/72, Tf. III, 8). Helme dieser Art haben nichts mit dem nordalpinen Kulturkreis zu tun, ihre Benutzung wird bei uns vielmehr bei den Rätern zu suchen sein, wie die Exemplare von Obersaxen GR Alp Gren (JbSLM 14, 1905, 74), Igis GR (Keller 1876, Tf. X) und Castiel GR Carschlingg (Zindel 1975; Nauli 1977) zeigen. Die relativ wenigen und meist nur fragmentarisch erhaltenen Ob- jekte vom Schloss Vaduz können somit in einen allgemeinen Rahmen gestellt werden und helfen mit, die noch immer bestehenden Lücken besser zu umschreiben. Die sorgfältige Fundbergung hat sich auf jeden Fall gelohnt. 25
	        

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