Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1976) (76)

Obwohl die beiden Männer einander absolute Verschwiegenheit schworen, blieb der Fund nicht lange unentdeckt: Bereits ein Jahr später waren Zehntausende von Goldsuchern auf den verschiedensten Routen unterwegs nach Kalifornien. Die beliebteste und zugleich attraktivste Route führte dabei mitten durch den Kontinent. Ausgangs- punkt war der damalige Endpunkt der Schiffs- und Eisenbahnverbin- dungen St. Joseph in Missouri. Allein im Jahre 1849 zählte man dort 50 000 Durchreisende. Der Zug der Mormonen Nicht vom Goldrausch, sondern vom Wunsch beseelt, das Königreich Gottes in der Wildnis zu errichten, war eine andere Gruppe von Amerikanern: Die Mitglieder der «Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage», kurz die Mormonen. Mit ihrem Begründer und Propheten Joseph Smith an der Spitze waren sie unter ständiger Verfolgung und Anfeindung von New York nach Ohio und Missouri gezogen. Überall wurden Smith und seine Anhänger verprügelt, eingesperrt und be- raubt, überall konnte er mit seinen Getreuen nur kurze Zeit bleiben. Schliesslich kam der Mormonenzug im Winter 1838/39 in die Gegend des heutigen Nauvoo am Mississippi, wo Smith und seine Gläubigen sich ein weiteres Mal niederliessen. Der Friede indes währte nur fünf Jahre. Der Erfolg und der Wohlstand der Mormonen liess bald Oppo- sition aufkommen, ihre Häuser wurden ein weiteres Mal geplündert und in Brand gesteckt und Joseph Smith selbst wurde vom Mob aus dem Gefängnis geholt und erschossen. Unter der Führung seines Nach- folgers Brigham Young begaben sich die Mormonen 1845 wiederum auf die Wanderschaft und stoppten erst, nachdem sie über 2000 Kilometer zurückgelegt und über die Rocky Mountains ins Becken von Salt Lake gekommen waren, wo sie die «Stadt der Heiligen», Salt Lake City, gründeten.115 Alois Rheinberger — Weinpionier in Nauvoo Zwei Jahre nachdem die Mormonen Nauvoo verlassen hatten, kam ein junger Liechtensteiner nach Amerika. Weil bereits zwei seiner 115 Der erste Teil des 3. Kapitels stützt sich im Wesentlichen auf Cooke S. 155 — 255 und Nauvoo, Hrsg. Nauvoo Aera Fundation, Ausgabe 1974/75, S. 4-15. 57
	        

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