Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1976) (76)

Ich habe den gelernten Metallurgen Hansjörg Frick, Betriebsleiter der Vivadent in Schaan, gebeten, zu folgenden zwei Fragen Stellung zu beziehen : 1 Ist die Schaaner Zierscheibe im Herdgussverfahren gegossen worden oder wurden die Drachenköpfe aus einem Bronzeblech heraus- gestanzt? 2 Welche Aussagen kann ein Metallurge von dieser Scheibe sonst noch machen ? Sein Bericht hat folgenden Wortlaut: «Zur Frage 1). Die Herstellung erfolgte nicht im Herdgussverfahren, sondern durch Ausstanzen eines Bronzebleches. Für das Herausarbeiten der Ornamente wurden drei verschiedene Stanzwerkzeuge (Locheisen) mit folgenden Formen verwendet. Abb. 4 Die Formen der Stanzwerkzeuge, vergrössert. Die kleinen Formunterschiede und Abweichungen zwischen den einzelnen Ausstanzungen kommen ganz offensichtlich von der nach- träglichen Bearbeitung der Stanzränder her. Misst man aber jeweils die grösste Ausdehnung der einzelnen Ausstanzungen, nämlich von Ecke zu Ecke, so kann man erkennen, dass diese Abstände genau gleich sind. Die folgenden drei Abbildungen zeigen Stellen auf der Zierscheibe, die klar auf eine Herstellung durch Ausstanzen hinweisen (starke Ver- grösserung). Die Frage nach dem Herstellungsverfahren Hesse sich auch noch anders beantworten. Es müsste die Scheibe an einigen Stellen poliert und geätzt werden, damit die Kristallstruktur unter dem Mikroskop festgestellt werden könnte. Darauf aber wollte ich verzichten, um einerseits die Scheibe zu schonen und da andererseits die Ausstanzung auch so einwandfrei erwiesen ist. Selbstverständlich kann auch noch der zweite Beweis erbracht werden. Nur müsste ich dazu die aus- drückliche Bewilligung für das nötige Polieren und Ätzen bekommen. 280
	        

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