Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1975) (75)

Der Schriftentausch mit der Bundesforschungsanstalt für Landes- kunde und Raumforschung, Bad Godesberg, Deutschland wurde auf- gegeben. Damit steht der Verein mit 122 Partnern im Tauschverkehr. GRABUNGEN Der Historische Verein hat im Berichtsjahr drei wissenschaftliche Bodenforschungen fortgesetzt. Die mehrjährige Grabung beim Sägaweiher in Nendeln, die Man- fred Wanger leitete, wurde im Sommer 1975 abgeschlossen. Die Funde und die Anlage der Siedlung deuten auf die späte Jungsteinzeit und die frühe Bronzezeit. Der endgültigen Erforschung des Platzes standen ausserordentlich ungünstige Terrainverhältnisse entgegen. Eine gross- flächige Grabungskampagne hätte eine umfangreiche Waldrodung, aber infolge der Steillage auch einen aufwendigen Materialtransport erfordert. Man musste sich daher mit den Ergebnissen, die auf einer möglichst intensiven Auswertung der ausgegrabenen Stellen beruhen, zufrieden geben und die Grabung beenden. Die Ausgrabungen auf der Westseite des Pfarrhauses in Bendern unter der Leitung von Dr. Georg Malin wurden ebenfalls beendet. Der aufgedeckte, geologisch interessante Gletscherschliff soll zur Besich- tigung freigehalten werden. Die Forschungen auf der Nord- und Ost- seite des Pfarrhauses stehen noch aus. Die wissenschaftliche Bearbei- tung des Fundgutes durch den Archäologen Werner Stöckli in Moudon ist in die Wege geleitet. Nach Beendigung der Grabungsarbeiten im Nendler Feld und nach einer genauen Aufnahme der Baureste wurden die Fundamente der römischen Villa mit Bad so weit ergänzt, dass sie auf dem zur Schule gehörenden Spielplatz sichtbar werden. Der Grundriss der neuentdeck- ten Wirtschaftsbauten konnte auf dem Hartplatz vor dem Schulge- bäude durch eine spezielle Farbgebung im Belag aufgezeigt werden, so dass die Ausdehnung des gesamten römischen Gebäudekomplexes anschaulich vor Augen geführt wird. Diese Arbeiten werden im Jahre 1976 beendet. Die urgeschichtlichen Funde, die bei dieser Grabung ebenfalls zutage traten, hat Dr. Werner Graf in St. Gallen gezeichnet und bearbeitet. Mit der Deutung der zahlreichen römischen Funde be- fasste sich Frau Prof. Dr. Elisabeth Ettlinger in Zürich. Die römische Keramik wurde von Veronika Marxer, Vaduz, gezeichnet. 478
	        

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