Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1975) (75)

Prozesse, und setzte sie endlich durch, so dass er dermahl alles von Eschen isolirt hat, bis auf den sogenannten Bauwald, aus welchem den Bürgern beider Gemeinden, das nothwendige Bauholz, wenn es vor- räthig ist, erfolgt wird. Die Einwohner betreiben die Viehzucht, den Land- etwas Wein- und mit gutem Erfolge den Flachsbau. Ihnen kommen bedeutende kaiserlich oestreichsche, wenige landes- fürstliche, und nicht geringe Pfrundgüter zu statten, welche ihnen so wie bei anderen Gemeinden um Geld, und Körnerzinse in Bestand ge- lassen sind. Hier zu Bendern bestund die sogenannte 99 Abtei Bendern, als Eigenthum des Churer Prämonstratenserklosters St. Luzy, dem sie im Jahre 1192 von einem gewissen Rüdiger von Lim- bach vermacht worden ist. Sie besass ansehnliche eigene Güter, und den ganzen Zehent von dem Platze Müsenen aus Eschen, von Gamprin samt Bendern, von Rugell, und von Schellenberg; und versah die Pfarrei immer durch einen aus dem Kloster hieher geschickten Religiösen, während ein anderer der Wirtschaft vorstund. Ersterer hiess der Pfarrer, letzterer hingegen der Statthalter. Bei der in Deutschland allgemein für sich gegangenen Saecularisa- tion der geistlichen Stifte, wurde auch diese Abtei eingezohen, und durch Tractate mit allen dem Kloster St. Luzy im Fürstenthum Lich- tenstein zuständigen Besitzungen, und Rechten, dem Hause Nassau Oranien abgetretten, welches hievon im Jahre 1802 feierlichen Besitz nahm, und unterm 27 Juny 1804 mit einem k. k. Komissär sich über die Separation der Gefälle vereinbarte, welche dem Pfarrer pro sustenta- tione zugewiesen werden sollen. Der ganze Zehent blieb ein Eigenthum des Hauses Nassau Oranien. In der Folge kam diese saecularisirte Abtei 100 an Oestreich, — von Oestreich an Bayern, — und nun wieder an 279
	        

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