Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1975) (75)

Die Obrigkeit behielt sich lediglich das Patronat vor, das sie auch ungehindert ausübt. Da das Dorf in zerstreuten Abtheilungen da 80 steht, so führt auch jede Abtheilung ihren eigenen Namen, als Jona- boden, Sennwies, Haag, Gufer, Hayen, Gärbe, Bitzi, Angartschin, Büchl, an der Halden, in der Eggen, rothen Boden, Frommenhaus, Matlen, Erble, Provatschenk, beim Wäldle, Steinort, Burghart, Fura, Wanger- berg, und Süttigerwies. Die Einwohner führen eine eigene, ganz mit dem alten Nomaden- leben übereinstimmende Lebensweise, indem sie auf den meisten ein- zelnen Gütern eigene Ställe fürs Vieh unterhalten, und mit demselben, wie bald das Futter in einem Stalle verfuttert ist, in den andern ziehen. Diese Ställe sind stunden- ja zwei Stunden weit von ihren Woh- nungen entfernt, indem sie auch eigene Güter hinter den Gulmen im Alpenthale haben. Da sie nun alle Tage zweimahl zu ihrem Vieh gehen, und es futtern müssen, so bringen sie die meiste Zeit mit dem Auf- und Abgehen zu, und haben für diese ganz eigene Lebens, und Wirtschafts- ordnung eine auserordentliche Vorliebe. Sie leben meistens von Milch, Käse, und Schotten, welch letztere ihr gewöhnlicher Trank sind. Brod geniessen sie wenig, und noch weni- ger Fleisch. Zur Sommerung haben sie Mayensässe, — Güter die der Dienstbar- keit unterliegen, den ganzen May hindurch den Auftrieb zu dulden, — und Alpen. Letztere heissen die Alp Malbuh, samt 81 dem hinteren Grad, die Alp Bargellen, und Garsillen, die Alp Älpele, und die Alp Bergle. In ein oder der anderen dieser Alpen, wird jedem neu eintrettenden Bürger der Gemeinde durch die Geschworenen das Sömmerungsrecht für sein Vieh angewiesen. Hier besteht eine in Privathänden befindliche Mahlmühle, die jähr- lich einen unter den Erblehenszinsen erscheinenden Wasserzinss pr 2 f 34 2/4 x entrichtet. 267
	        

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