Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1975) (75)

nommenen Geldanlehn den Bau zu besorgen, den Rükersatz der Aus- lagen aber bis itzt noch immer fruchtlos betreibt. Pfarrkirche, und Pfarrhof liegen am nördlichen Ende der Gemeinde, und unterstehen dem guttenberger Patronat. Neben dem Pfarrer ist von der Gemeinde auch eine eigene von ihr vergebende Fruhmesspfrund fundirt, doch ist das Einkommen dersel- ben äuserst unbedeutend, und kaum zur Erhaltung eines Priesters, der seine 74 eigene Haushaltung führen muss, zulänglich, weil es nicht einmahl volle 200 fr hiesiger Währung erreicht. In Mels ist eine Filialkirche zu Maria Hülf genannt, worinn vermöge vorhandenen Stiftungen alle Wochen einmahl Gottesdienst gehalten wird. Nach abgebrannter Pfarrkirche wurde dieses Kirchlein statt ihr gebraucht. Diese Gemeinde hat im ganzen Lande die bedeutendsten Gemeinds- güter, und noch unabgetheilte zur Atzung dienende Gemeinheiten, dann zur Sommerung des Viehes zwei Küh,- und zwei Galtalpen. Erstere heissen Guschgfiel, und Gampfal, letztere aber Mattlen, und Guschgle. Die Gemeindewaldungen liegen an gähen steinigten Bergwänden, liefern zwar zureichendes Brennholz, aber wenig, und schlechtes Bau- holz. Der Zehent der in dem Ilten Theil aller Früchte bestehet, wird zwi- schen dem Pfarrer, der den alten Zehent ganz, und vom Nowalzehent zwei Drittl, — und der Herrschaft, die von dem Nowalzehent lediglich ein Drittheil beziehet; vertheilt. Da er herrschaftlicherseits unbedeu- tend, und zur Einsamlung, und Unterbringung keine herrschaftlichen Gebäude vorräthig sind, so muss er 75 von Zeit zu Zeit meistbiethend verlassen werden. Vor der Gemeinde nordwestlich stehet unter der Strasse eine Privat- mühle samt Brettsäge, die zum Rentamte jährlich 66 Pfund Butter, und drei Werth Käss, den Werth zu 9 Pfund gerechnet Zinsen muss. 263
	        

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