Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1975) (75)

allein das Holz wächst sehr langsam, und ist sehr vielen Rüfenver- wüstungen unterworfen. In Wäldern, und auf den Gebirgen giebt es allerhand Wild, als Gämsen, Hirschen, Haasen, Murmelthiere, Luxen, Dachsen, Füchsen, in den Sümpfen, Schnepfen, wilde Enten, auch sonst auf den Gebirgen Spiel- Schnee- Haselhühner, und anderes wildes Geflügel. In den Gebirgen selbst sind Gips, Kalchsteine, und allerhand Erze, vorzüglich Eisenerze. Diese letzteren sind insbesondere im Alpenthaie häufig zu finden. Noch sind da untrügliche Merkmahle, dass hier ehe- dem ein Eisenschmelzwerk bestanden hatte, was aber schon seit Jahr- hunderten eingegangen ist, weil der dortige Holzvorrath, wenn gleich gross, doch zur Betreibung eines solchen Werkes nicht zureichte; und weil die Gegend, wo diese Erze gewonnen werden, zu wild, und zu beschwerlich ist, als dass von dort entweder die 36 Erze heräusgeschaffet, oder das benöthigende Holz dorthin mit Nutzen hinein gebracht werden könnte. Das sumpfige Ried hat einen unerschöpflichen Vorrath von Torf, der bei den meisten Gemeinden der unteren Landschaft als Brennstoff gebraucht wird. F Gewerbszweige Manufacturen, oder auf auswärtigen Absatz berechnete Gewerbe giebt es im Lande gar keine. Der Handwerksmann ist nur auf den Ver- dienst, den er sich im Lande erwirkt, beschränkt, und weil dieser äuserst unbedeutend ist, so kann sich auch der Gewerbsmann blos mit seinem Handwerke nicht durchbringen, muss sich mehr auf den Feld- bau verlegen, und sieht jenes als eine Nebensache an. Darinn liegt der Grund, dass die hierländigen Professionisten nur bei den oberflächigen nothwendigsten Kenntnissen stehen bleiben, und sich keineswegs durch Wandern, oder Arbeiten in besseren Werkstätten zu ordentlichen Meistern qualificiren. 239
	        

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