Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1975) (75)

34 und sättigender ist. Die Halmenfrüchte aller Art leiden im Winter, wegen nicht an- haltender Bedeckung der Erde mit Schnee an der Auswinterung; — im Frühjahre während der Blüthe werden ihnen die häufigen Nebeln schädlich, und oft legen sie die starken Winde vor dem Einkörnern zu Boden, weswegen sie selten eine gute, gewöhnlich eine weniger als mittlere, oft aber eine, kaum den Saamen ersetzende schlechte Aerndte abwerfen. Gerathen sie, dann ist das Korn schwerer, und besser als jenes der Fruchtländer. Der Flachs auf dessen Bau sich gesagtermassen nur einige Gemein- den der unteren Landschaft verlegen, macht nebst der Viehzucht ihren grössten Gewinn, er steht in einem hohen Werthe, und wird mittelst des Röstens im Wasser so, wie der Hanf in den flachen Gegenden Mährens, und Böhmens, dagegen der Hanf hier so, wie der Flachs dort behandelt. Der Flachs wächst nicht so lang, ist aber feiner, und weisser, und liefert ein auserlesen schönes Garn. Der Leinsaamen wird aus Tirol bezohen, und ist mit einem sehr hohen Ausfuhrzolle belegt. Der Hanf wird nur zur häuslichen Nothdurft verbraucht, er wächst geiler, und höher als in Ostreichs Provinzen, allein das aus ihm erzeigte Gespunst steht auch in Schönheit, und Güte dem dortigen nach. 35 Nach der Wintergerste, die gewöhnlich schon im halben Juny reifet, wird in die Stoppelfelder auch etwas Haiden, doch nicht bedeutend gebaut, weil es unsicher ist, ob er nicht im Herbste von den Gefrösten vor seiner Zeitigung verdorben wird. Mit mehr Vortheil werden in diese Stoppelfelder Rüben gesäet, oder später Erdäpfln gestekt. Zur Bienenzucht wäre die Laage vortreflich, sie wird aber nur von den bemittelteren geübt, denn dem ärmeren ist die Vorauslage un- erschwinglich. Waldungen nehmen den grössten Theil des Gebirgsabhanges ein, 238
	        

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