Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1975) (75)

schurigen in der Heimat des Landvogts und an den anderen Stätten seines Wirkens wären sehr schwierig und zeitraubend gewesen und konnten vorderhand nicht durchgeführt werden. Es bleibt somit die Möglichkeit, anhand der einschlägigen Literatur und der in Vaduz zu- gänglichen Quellen das Leben dieses für unsere Landesgeschichte be- deutenden Mannes kurz darzulegen. Joseph Schuppler wurde am 16. September 1776 in Türnau auf der Herrschaft Trübau in Mähren geboren.21 Er absolvierte ein Rechts- studium und war für Mähren und Böhmen «in linea politica, judiciali st criminali geprüft».22 Schuppler arbeitete während und nach seinem Studium vier Jahre lang als Praktikant und «Amanuensis»2a beim Stadt- advokaten Platz in Olmütz. Dann trat er in die Dienste der Fürsten von Liechtenstein und war zunächst sechs Jahre lang, von 1796 bis 1802, bei der fürstlichen Anwaltschaft in Brünn als Rechtspraktikant tätig. Weitere sechs Jahre verbrachte Schuppler als Justiziär (Gerichtsver- walter) der Herrschaften Eisenberg, Trübau, Hohenstadt, Aussee und Goldenstein.24 In dieser Zeit wird Schuppler in «Conduite-Listen» wie folgt qualifiziert: «Ist ledig, von gutem moralischem Betragen, ent- schlossen in allen Unternehmungen, so auch in dem Rechtsfache wohl bewandert, und in Entscheidungen billig und gerecht.» — «In seinen Arbeiten fleissig, ordentlich, geschickt, und behände. In seinem Betra- gen rechtschaffen, uneigennützig, bescheiden und anständig». Er sprach böhmisch, deutsch und lateinisch.25 Der junge Beamte machte seine Vorgesetzten durch seine ausgespro- chen guten Fähigkeiten und Leistungen bald auf sich aufmerksam. Denn Schuppler hatte sich weitergebildet:20 1807 werden ihm bei einer :1 HKW Conduite-Liste 1826; betr. Türnau und Herrschaft Trübau vgl. Kraetzl, S. 196-201. >2 a.a.O. !3 Amanuensis = Gehilfe, Schreiber, Sekretär. '4 Zu den einzelnen Herrschaften vgl. Kraetzl, S. 96 — 99 (Eisenberg), S. 120 — 124 (Hohenstadt), S. 86-89 (Aussee), S. 116-120 (Goldenstein). '5 HKW Conduite-Listen 1803, 1805, 1806. '6 Auch in Vaduz war Schuppler um seine Weiterbildung bemüht,-erlernte er doch noch die polnische und französische Sprache ! (HKW Conduite-Liste 1826) 205
	        

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