Volltext: Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein (1975) (75)

Die Landesbeschreibung Schupplers liegt heute nur noch in einem einzigen Exemplar im Landesarchiv vor.12 Hier befinden sich auch Vor- arbeiten Schupplers zur Landesbeschreibung.13 Im fürstlichen Archiv in Wien ist das Werk nicht vorhanden. Das Exemplar des Landesarchivs ist eine in Leder gebundene Hand- schrift, 21 x33 cm, mit 262 Seiten. Das ganze Werk ist von Schuppler eigenhändig auf damals verwendetes Amtspapier geschrieben. Schupplers Landesbeschreibung war nicht die erste ihrer Art. Schon früher hatten fürstliche Beamte über die Verhältnisse im Lande in um- fangreicheren Amtsberichten geschrieben.14 Seit der Zeit der Verhand- lungen über den Kauf der Herrschaft Schellenberg und der Grafschaft Vaduz hatte aber niemand mehr eine so umfassende Darstellung des Fürstentums und detaillierte Bestandesaufnahme des fürstlichen Besitzes und Vermögensertrages erstellt. Schuppler hatte die anlässlich der Kauf- verhandlungen angefertigten und mit Ergänzungen versehenen Ab- schriften der sulzisch-hohenemsischen Urbare eingehend studiert.15 In seiner Landesbeschreibung verweist er immer wieder auf sie und zitiert wörtlich ganze Abschnitte aus ihnen.16 Die Landesbeschreibung umfasst drei Hauptkapitel. Im ersten, wohl interessantesten Kapitel gibt Schuppler eine historisch-geographische Darstellung des Landes.17 Dieser Abschnitt ist frei und ohne Anlehnung an irgendwelche Vorlagen gestaltet und lässt viele Rückschlüsse auf die persönlichen Auffassungen des Verfassers zu. Im zweiten Abschnitt werden die herrschaftlichen Güter aufgezählt und Angaben über deren Ertrag, Dienstbarkeiten, Verpachtung u. a. gemacht.18 Schuppler folgt dabei in der Darstellung vielfach dem sulzisch-hohenemsischen Urbar. Das letzte Kapitel handelt von den «landesfürstlichen und obrigkeit- 12 LLA Archivbücher. 13 LLA SR, ohne Signatur u. Nr. 14 LLA Mikrofilm Landesbeschreibung von Hofrat Georg Hauer, 30. Juni/4. Juli 1808 und Landesbeschreibung von Rentmeister Joseph Fritz, 1784. Originale im HKW, letzteres leider unvollständig. 15 vgl. LUB 1/4, S. 441. 16 vgl. u. a. LBS, S. 57 f, 140, 151 ff. 17 LBS, S. 1-105. 18 LBS, S. 106-150. 203
	        

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